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 Pädophilie in religiösen Einrichtungen

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BeitragThema: Pädophilie in religiösen Einrichtungen   Pädophilie in religiösen Einrichtungen EmptyDo 7 März 2013 - 12:49

Das Internat des bayerischen Klosters Ettal war ein Ort systematischer Unterdrückung. Das zeigt ein Bericht, der den Missbrauch in den heiligen Gemäuern aufarbeitet. Sexuelle Übergriffe durch Mönche waren Teil der Gewaltherrschaft über die Schüler.
Im Internat des Benediktinerklosters Ettal gab es einem Expertenbericht zufolge bis in die 80er-Jahre ein System der Unterdrückung mit Gewalt und sexuellem Missbrauch. Dabei sei körperliche Züchtigung „gezielt als pädagogisches Mittel eingesetzt“ worden. Das berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstag unter Berufung auf einen Untersuchungsbericht des sozialwissenschaftlichen Instituts IPP. Diesen hatte das bayerische Kloster selbst in Auftrag gegeben.

Die Kernaussage der Studie: Die Pädagogik der Ettaler Erzieher habe dazu gedient, „ein System der Unterdrückung aufzubauen und zu bewahren, mit dem der Wille der Schüler gebrochen werden und deren Anpassung an die vorgegebenen Regeln erreicht werden sollten“, zitierte die „SZ“ aus dem Bericht. Sexuelle Übergriffe der Mönche seien Teil dieses Gewaltsystems gewesen.

„Schmerzvolle Bestrafung“

Der Bericht hat seinen Ursprung im Jahr 2010, als bekannt wurde, dass Mönche in Ettal zahlreiche Schüler misshandelt und sexuell missbraucht hatten. In der Studie heißt es, die Mönche hätten die Schüler „durch Selektion und schmerzvolle Bestrafung der Leistungsschwachen“ geformt. Die Heftigkeit der Gewalt lasse keinen anderen Schluss zu, „als dass die Täter entweder die Kontrolle über ihre Affekte verloren oder auf der Basis sadistischer Motivation handelten“.

Die sexuellen Übergriffe seien eine spezifische Variante der Gewalt gewesen. Die Erzieher hätten ihre Rolle nicht annähernd ausfüllen können, die Geistlichen seien für ihre pädagogische Tätigkeit auch völlig unzureichend qualifiziert gewesen.

Tätern fehlt das Schuldbewusstsein
Patres, die der sexuellen Übergriffe beschuldigt wurden, „leugneten entsprechende Verfehlungen, konnten sich kaum daran erinnern. Sie griffen dabei auch auf bei Sexualstraftätern bekannte Strategien zurück: Übergriffe werden bagatellisiert, eine Schuld wird nur halbherzig eingestanden“, zitiert die Zeitung aus der IPP-Studie.

Weiter heißt es: „Es deutet nichts darauf hin, dass sie sich tatsächlich bewusst waren, welche Verantwortung sie damit in Bezug auf die Entwicklung der ihnen anvertrauten Kinder übernahmen.“

Erinnerungen keimen auf
Fast 30 Jahre lang habe ein ehemaliger Internatsschüler versucht, die schrecklichen Erlebnisse zu verdrängen. Der IPP-Bericht lässt die alten Erinnerungen nun erneut aufkommen: Er habe seinen Peiniger, Pater Magnus, wieder vor Augen gesehen, wie er im Klosterschwimmbad vor ihm stand: Nackt sei er gewesen, mit erigiertem Glied, berichtete die Zeitung. Der ehemalige Schüler habe die Hände des Geistlichen wieder gespürt, habe sein Schnaufen gehört, die Küsse gefühlt. Mit der verdrängten Vergangenheit plötzlich wieder konfrontiert, habe er den erlebten Ekel seiner Kindheit erneut gespürt.

Von Erinnerungen in den Tod getrieben
Auch ein anderes Opfer erlebte in Ettal die Hölle. Er wurde depressiv. Eine Therapie, die er mit Schmerzensgeld des Klosters bezahlte, konnte ihn von seinen schrecklichen Erinnerungen nicht befreien. Um seine Suizidgedanken zu bekämpfen, habe er im Oktober 2012 eine Notfalleinrichtung besucht.
Wie die „SZ“ weiter berichtet, wurde ihm ein Dreibettzimmer zugewiesen. Er habe dieses aber nicht betreten können, erzählte seine Frau der Zeitung. „Ich gehe da nicht rein“, habe er zu ihr gesagt. Einen Tag später nahm sich der dreifache Familienvater das Leben. Die aufkeimende Erinnerung an sein ehemaliges Internatszimmer habe er nicht ertragen können, mutmaßt seine Frau gegenüber der Zeitung.
...
„Täter verloren Kontrolle“: Sex, Gewalt, Sadismus: Bericht enthüllt System der Gewalt im Kloster Ettal - weiter lesen auf FOCUS Online: Focus online
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BeitragThema: Re: Pädophilie in religiösen Einrichtungen   Pädophilie in religiösen Einrichtungen EmptyFr 8 März 2013 - 19:28

Am Montag lief am Abend ein ARD Spielfilm mit Senta Berger und danach eine Reportage (Und alle haben geschwiegen) zu dieser Thematik. Es ging zwar nicht um sexuellen Missbrauch aber körperlichen Missbrauch und Gewalt in kirchlichen Heimen, in den 60er und 70er Jahren in Deutschland. Die Kinder und Jugendlichen wurden geschlagen, misshandelt, in den Keller gesperrt und tyrannisiert. Es war schrecklich. Es war so schlimm, dass ich es fast nicht angucken konnte.
Der Film griff Geschehnisse und Erinnerungen von Frauen und Männern auf, die damals als Kind und Jugendlichen in den Heimen untergebracht wurden. Im Anschluss erzählten sie davon und sie sind bis heute traumatisiert.
Ein Mann erzählte, dass ihm die Aufgabe zuteil war, im Waschraum das Blut von den Kacheln zu wischen...
Es ist wirklich unglaublich, was geschehen ist und mir ist es immer wieder unbegreiflich, wie das geschehen kann.

Und alle haben geschwiegen...
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