Dies stand gestern in der Westdeutschen Zeitung:
Mit mutigem Widerstand in einem Linienbus setzte Parks 1955 ein Fanal gegen die Rassentrennung
Es ist der 1. Dezember 1955 in Montgomery (Alabama), als die Näherin Rosa Parks nach ihrer Arbeit heimfahren will. Sie steigt in den Bus, zahlt 10 Cent Fahrgeld und setzt sich weiter hinten hin. Die ersten Reihen sind strikt für Weiße reserviert. Bald jedoch reichen deren Sitze nicht mehr aus. Als ein Weißer einsteigt, müssen vier Schwarze eine Reihe für ihn räumen. So sind die Regeln. Drei Männer gehorchen der Aufforderung des Fahrers, nicht aber Parks. Die Polizei nimmt die damals 42-jährige fest. Die Bürgerrechtsbewegung hat eine Heldin.
Rosa Parks wäre am 4. Februar 100 Jahre alt geworden. Sie starb 2005, doch überall in Amerika begingen Menschen ihren Geburtstag. Die Post brachte eine Briefmarke mit ihrem Porträt heraus. Im Kapitol in der Hauptstadt stellten sie eine Statue von ihr in der Ehrenhalle auf.
Parks musste nach ihrem Verstoß gegen die Segregationsgesetze zehn Dollar Strafe zahlen und vier für die Gerichtsgebühren. Mit Hilfe der afroamerikanischen Organisation NAACP kämpfte sie juristisch gegen das Urteil an. Zugleich starteten die Schwarzen einen Boykott des städtischen Bussystems, das deswegen drei Viertel seiner Fahrgäste und sehr viel Geld verlor. Anführer des Widerstands war der damals noch wenig bekannte Prediger Martin Luther King. Es dauerte 382 Tage, bis wieder ein Afroamerikaner in Montgomery einen Bus bestieg. Er konnte sitzen, wo er wollte. Der Oberste Gerichtshof in Washington hatte dank Parks die Rassendiskriminierung für verfassungswidrig erklärt. Das Resultat ihres passiven Widerstandes war ein Meilenstein für eine Bewegung, die 1964 zum Civil Rights Act führte. Die Ungleichbehandlung der Schwarzen war fortan verboten - verschwunden ist sie freilich bis heute nicht.
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Hier kann man die Briefmarke sehen:fedsmith.com