Thema: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson So 24 Feb 2013 - 18:50
Die Künstlerin Amalia Amaki war als Gesprächspartnerin bei Rev. Catherine M. Gross im Blogtalkradio. MJJJusticeProject hat das Transcript dazu veröffentlicht. Ich fand die Sichtweise der Künstlerin auf MJ so interessant, dass ich es übersetzen will. Ich denke, einiges oder sogar vieles davon berührt uns und findet unsere Zustimmung in der Weise, wie wir selbst es vielleicht hätten nie ausdrücken können. Ich übersetze es nach und nach.
Quelle http://mjjjusticeproject.wordpress.com/2013/01/23/discovering-michael-jackson-with-amalia-amaki/
Michael Jackson entdecken - mit Amalia Amaki
Rev Gross: Wir haben heute jemanden ganz Besonderen für euch, bei mir ist Amalia Amaki, und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie begeistert ich bin, dass sie hier ist, um mit uns zu reden – und ich weiß, ihr seid es auch. Sie ist genau neben mir. Amalia sag "hallo"
Amalia Amaki: Hallo
CMG: Amalia wird mit uns über den visuellen Künstler, den Schriftsteller, den Kritiker, den Verbraucher sprechen. Sie hat uns so viel zu sagen; ich wäre wohl niemals in der Lage, dies so auszudrücken. Wir sprechen über Michael als Multitalent, als kreatives Genie, und sie hat die Sichtweise dazu. Amalia sprich mit uns, erzähl uns darüber. Erzähl uns über dich, die Ausstellung, die Dinge, die du entdeckt hast und die wir so gerne wissen wollen.
Aai: Okay, zuerst möchte ich sagen, dass es ein Vergnügen ist, meine Erkenntnisse heute mit allen zu teilen, und es ist immer ein Vergnügen, Michael zu erforschen. Ich arbeite derzeit an einem Abenteuer. Ich schaue Michael an und denke, die Idee der Maske ist einfach perfekt. Meiner Meinung nach war eine der Techniken, die er beherrschte, die "Maskierung". Er war klug genug zu wissen, dass du durch Maskierung alles offenbaren kannst, alles ersichtlich ist, du aber in einem bestimmten Moment oder zu einer bestimmten Zeit die Aufmerksamkeit der Menschen trotzdem nur auf bestimmte Dinge lenken kannst. Dieses königliche Terrain beherrschte er meisterhaft. Ich arbeite daran, hinter diese Maske zu schauen, bzw. diese Masken. Es gab nicht eine Maske, es gab Schichten von Masken, und es faszinierte mich. Ich war neugierig darauf, wie er solche Liebe verkörpern und geben konnte, ohne ein direktes menschliches Vorbild an seiner Seite. Wir haben spirituelle Ideen, und wir haben ein unterschiedliches Bewusstsein, aber wir reden über jemanden, der diese Entscheidung bereits als kleiner Junge getroffen hatte. Es fasziniert mich, dass seine Gabe, sein Talent, seine Weitsicht, sein Geben.. alles in einer Art Verständnis dessen verwurzelt ist, was wahre Liebe bedeutet. Und ich möchte dies den Menschen verständlich machen oder es zumindest versuchen, durch Bilder und Worte. Ich bin ein bisschen wie Michael: Für mich waren/sind Wörter, Bilder, Töne, Bewegungen nie getrennt, sie sind zwar auf jegliche Art verschieden aber trotzdem gleich oder können zumindest die gleiche Bedeutung haben. Ich war neugierig, wie man das erzielen kann und wie eine solch komplexe Persönlichkeit diese komplizierten kulturellen Dinge nicht nur verstand, sondern auch mit diesen Dingen auf einer Ebene Menschen auf der ganzen Welt berührt.
Du weißt, wie du dich selbst darstellen kannst. Und er war sein eigenes Modell. Die einzige Person, mit der Michael konkurrieren konnte, war seine eigene Historik. Er brach seine eigenen Rekorde, was eine deutliche Wesensart ist. Deshalb faszinierten mich nicht nur die kreativen Prozesse, sondern auch der Lebensprozess einer solchen Persönlichkeit - und meiner Meinung nach gibt es nur eine kleine Anzahl von Menschen unter uns mit solch phänomenalen Erfolgen, die einerseits ihre Leistungen aber nur durch andererseits unermessliches Leid genießen dürfen. Wir müssen alle mal weinen und klagen, es ist Teil des Heilungsprozesses; aber für jemanden wie ihn? Wie kannst du klagen, wenn du ständig unter „Kameraüberwachung“ bist? Wie kannst du dich entladen? Wie heilen? Privatsphäre in dem Maße wie wir sie genießen... das ist etwas, was er für sich selbst schaffen musste und er tat es. Sein Verständnis war - denke ich -, dass die Menschen einerseits ein Recht hatten, ihn zu sehen, weil er eine öffentliche Person war. Andererseits wusste er, dass er auch ein Recht hatte, diesen „Zugang“ in Momenten zu verweigern, wenn er die erforderliche Privatsphäre für seinen eigenen Heilungsprozess brauchte und um sich selbst daran zu erinnern, dass er ein Mensch war.
Die Arbeit konzentriert sich auf diese Konzepte und stellt diese Fragen. Wenn du Michael siehst und wenn du an Michael denkst; WAS siehst du, WEN siehst du? Siehst du jemanden, so wie man ihn dir beschrieben hat? Siehst du was man dir erzählt hat? Siehst du was du erwartet hast zu sehen? Siehst du ein Wunschbild? Siehst du eine Reflektion deiner eigenen Menschlichkeit? Was also genau siehst du, wenn du ihn siehst?
Das sind die Art der Fragen, die ich stelle, um die Arbeit zu beginnen.
Diese unzählige Eifersucht und schlechten Gefühle, die einen sehr großen Teil seines Lebens ausmachten, konnte wirklich nur als Propaganda kategorisiert werden, als Stigma; genauso auch die Verbreitung der unfairen Mythologien über ihn. Als ich diese Dinge (Propaganda, Geschichten) wirklich einzeln betrachtete, sah ich aber in vielen Fällen, wie er diese Negativpropaganda in etwas Sinnvolles verwandelte; manchmal auf der Bühne, manchmal außerhalb seiner – wie ich es nenne – Bühnen-Existenz; und ich war jedes Mal erstaunt. So beginne ich nun eine Untersuchungsreise mit dem, was ich persönlich sehe, wenn ich Mike anschaue... was ich sehe. Und ich erlaube mir selbst ehrlich zu sein, wenn ich Gegensätzliches sehe. Manchmal sehe ich jemanden, der sehr introvertiert und akribisch ist; aber zur gleichen Zeit sehe ich jemanden, der ein Abenteurer ist, der etwas riskieren will, der seine eigenen (scheinbaren) Grenzen herausfordert. Und wenn ich zusätzlich hinter diese Grenzen schaue; weißt du, wann dann passiert? Sobald das erledigt ist und es war erfolgreich, puscht er erneut. Du siehst diese Art von... ich würde es nicht Yin und Yang nennen... ich nenne es einfach eine ganzheitliche Art von Verständnis.
Ich bin sehr gespannt; nicht auf die Tatsache, dass ich diese Dinge sehe sondern ob man meine Perspektive auf diese Dinge versteht, ich sie verständlich in Worte fassen kann. Ich hoffe, dass danach ein differenzierter und akademischer Dialog stattfinden kann, denn als ausgebildete Akademikerin sage ich mir selbst und meinen Kollegen die ganze Zeit, dass Michael Jackson der klügste Mensch ist, den ich kenne.
Er hat einen kulturellen Intellekt, er ist ein Kämpfer, er versteht, dass Krieg nicht gleich Gewalt bedeutet und er versteht: am Ende des Tages gewinnt immer die Liebe. Ich liebe es einfach, diesen Mann zu erkunden und beobachte, wie die Maske manchmal Schutz ist und dann wieder ein Köder, ein Trick. Wir sind alle begeistert wie Kinder, wenn Halloween gefeiert wird; in einen ganz anderen Charakter und/oder ein anderes Wesen schlüpfen, um einen Preis zu gewinnen. Als Kinder waren das Süßigkeiten oder was auch immer, wenn wir an die Türen klopften. Für ihn waren die Einsätze so viel höher: wie tue ich das und verändere gleichzeitig die Welt? Catherine, ich hoffe, ich habe deine Frage beantwortet?
Dieser Mann fasziniert mich dermaßen, er ist das Thema meiner Arbeit, jetzt gerade mehr als jedes andere Thema.
CMG: Ich bin erstaunt; ich weiß, dass wir alle in der gleichen Weise fühlen. Wie drückst du dieses Gefühl in Kunst aus?
AAi: Also ich begann mit der Sache, die mich immer an ihm faszinierte: wenn Mike sich verkleidete. Manchmal schlich er heimlich um Mitternacht aus dem Hotel, um sich Filme anzuschauen und andere Dinge zu tun, und er wurde nicht entdeckt. Er durfte nur nicht laut kichern, denn an diesem Kichern hätte man ihn erkennen können. Aber was für mich ausgeprägter war, waren seine Augen, die meistens hinter einer Sonnenbrille versteckt waren. Diese Augen waren ein Geschenk, und ich fühlte, dass seine Arbeit, sein Schwerpunkt und seine Symbolik in diesen aussagekräftigen und mächtigen Augen lag. Ich arbeite also sehr hart daran Wege zu finden, diese faszinierende Eigenschaft, die angeboren ist, auszudrücken. Wisst ihr, er macht diese erstaunliche Dinge auf der Bühne mit seinen Augen, und es ist verblüffend, wie effektiv das ist. Ich glaube sogar an einen einen Effekt auf das Publikum, wenn er auf der Bühne mit dem Rücken zum Publikum steht. Ich versuche, also auch hier hinter das Geheimnis zu kommen, aber zur Zeit liegt mein Fokus auf den Augen, weil es darum geht, zu sehen und ein Seher zu werden, über das Offensichtliche und Oberflächliche hinaus. Deshalb heißt die aktuelle Arbeit daran auch „MJ Obscura“. Der gesamte Kontext von „obskur“ hat mit dem Sein zu tun. Eines der Merkmale - ich will jetzt nicht zu technisch werden – hat mit „dunklen (geheimnisvollen) Kammern“ zu tun. Objektfotos, außerhalb dieser Kammern auf eine ebene Fläche projiziert... also gewöhnlich sieht man durch eine Kontaktlinse... Ich erinnere mich an mein erstes Kamera „obscura“ Bild als 11-jährige mit einer Haferflocken-Box. In diese alte Quaker Oats Box habe ich ein Loch gemacht, Licht auf das äußerste Ende des Papiers der Haferflocken-Box projiziert und ein Bild von meinem Haus geschossen. Ich war fasziniert, als das Bild entwickelt wurde und man konnte das Haus sehen. (Anmerkung: Diesen Absatz empfand ich als relativ schwer übersetzbar. Einfach gesagt, will sie wohl erklären, was man künstlerisch mit der Kamera machen, erzielen oder sehen kann, das mit normaler Fotografie, so wie wir sie kennen, nichts zu tun hat). Es ist also etwas ähnliches und weißt du, was eine „dunkle Kammer“ ist? Es ist ein versteckter Ort; ein Ort, an dem man nicht viel sieht und nicht viel zu sehen ist, aber für mich ist dies wie ein starkes Symbol, die Tatsache, dass ein winziges Loch, ein winziges Eindringen in diese Kammer genügend Licht und genug Reflexion ermöglicht, dass trotzdem die Gesamtheit und das gesamte Bild zu sehen ist. Und es ist für mich eine erstaunliche Möglichkeit, den realen Michael zu sehen; in sein Innerstes eindringen zu können. Dass man dieses wundervolle Bild sieht, nur durch eine winzige Öffnung hinter dieser Maske (in dieser Box) ist wie eine Belohnung und es ist der Beginn einer ganz anderen Ebene des Verstehens. Als Fotograf ist dies ein sehr starkes Eintreten in ein Gespräch über diesen Mann hinter dieser Maske.
Ich tendiere teilweise sehr zu Blautönen, und die Blautöne - insbesondere im Zusammenhang mit Mike - sind sehr wichtig für mich, denn es ist etwas Magisches, das auf der Bühne begann, als er in dieser unglaublichen Explosion in blauem Licht auftauchte; und dann begann ich, an all die anderen Auswirkungen von diesem Blau zu denken. Blau ist medizinisch eine sehr heilende Farbe. Es ist ein Synonym von Heilung in anderen Kulturen. Es gibt Kulturen, z.B. in bestimmten Teile Italiens und deren Inseln, die ihre Türen blau streichen. Das kann Heilung bedeuten; Abwehr von Krankheiten oder Abwehr von allem Negativen; es kann mit Religion zu tun haben oder mit alter Mythologie. Die Tür kann als Symbol zum Eintritt in die Kammer genommen werden, vergleichbar mit dem winzigen Loch in einer Box, um das schöne Gesamtbild zu sehen. Vom Verständnis her ist das der zentrale Durchgang zum Inneren, etwas, das du schützen musst. Für mich sind in diesem Teil der Reise der zentrale Durchgang zu Michaels innerem Wesen die Augen. Es sind die Augen. Sicher ist euch auch schon aufgefallen, dass z.B. auf einem Maskenball oder in einem Halloween-Kostüm die Augen immer frei sind (je nachdem wie die Maske gestaltet ist). Und trotzdem kann die Person nicht erkannt werden oder man wird nicht erkannt. Die Person hinter der Maske, ihre Wahrnehmung von der Welt und ihr Zugang zur Welt hat sich nicht verändert, aber die Wahrnehmung der Welt von ihr und der weltliche Zugang zu ihr wurde verdeckt, machte sie abstrakt. Ich denke, auf einer intuitiven Ebene verstand er das. Er wusste, mit der Maske zu manipulieren, wie und wann man sie abnimmt, und wie man sie in Schichten abnimmt, so dass er nicht zu sehr „ausgesetzt war“. Und ein Teil davon ist wie die blaue Tür, es ist ein Schutzmechanismus.
Ich mag blau auch deshalb, weil ich in einer Zeit aufgewachsen bin, als K-Mart etwas hatte, das den Namen "Blue Light Special" trug. Und jedes Mal, wenn das blaue Licht aufblitzte, warst du aufgeregt. Das Wunderbare daran war, dass, sobald etwas günstiger wurde, es aufblitzte (der Zugang zu günstiger Ware war somit gekennzeichnet). Mit dem "Blue Light Special" war gemeint, dass du entweder zwei Teile für einen Preis bekamst oder eine Ware zum halben Preis, und ich habe oft darüber nachgedacht; darüber nachgedacht, was mit all jenen Menschen passierte, die Tickets zu Michaels Konzerte gekauft haben. Sie bekamen viel mehr geboten, als sie (preislich gesehen) bezahlt haben, sie bekamen "Blue Light Specials". Denn dieser Mann, der da performte gab seinen Fans 2 ½ bis 3 Stunden von ihm - und ich glaube immer noch, Michael war wahrscheinlich der erste Künstler, der dies tat . Er gab alles von sich, er hob sich selbst für die Bühne auf; und er tat es mit Liebe. Ich erinnere mich daran, als junger Mensch auf Konzerten musstest du immer 30 - 40 Minuten warten bis zum Hauptakt; es gab immer eine Vorgruppe. (Anmerkung: das gab es bei Mike auch; wahrscheinlich meinte sie, dass die Hauptakteure inkl. der Vorgruppe nicht länger als 2-3 Stunden performten, was ich erfahrungsgemäß bestätigen kann). Wenn hier heute Leute zuhören, die auf seinen Konzerten waren, konnten sie es fühlen. Wenn er sagte, "Ich liebe euch", meinte er es so, du hast es gefühlt. Und äußerst erstaunlich für mich war, dass er auf der linken Seite ins Publikum zeigte und rief: "Ich liebe euch", selbst das Publikum auf der rechten Seite davon überzeugt war "er zeigte auf mich. "Er hatte diese Fähigkeit zu verbinden - jeden im Publikum, der dafür offen war - auf einer Ebene zu verbinden... und auch zu empfangen. Ich denke, das ist es warum er auch jetzt noch so geliebt wird, denn alles was er tat und alles was er gab, war authentisch.
Fortsetzung folgt
Zuletzt von Amidala am So 12 Mai 2013 - 16:45 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
heartonline
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Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson So 24 Feb 2013 - 23:21
Absolut interessant, danke!!!! Was ist sie für eine Künstlerin, ich kenne sie leider nicht, weißt Du mehr über sie?
Gast Gast
Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Mo 25 Feb 2013 - 0:03
Heartonline, ich habe auch das erste Mal von ihr bei Facebook erfahren, da wurde über ihre MJ-Ausstellung berichtet (2012) und darüber speziell in diesem blog http://mjjjusticeproject.wordpress.com/2012/10/30/michael-jackson-exhibit-in-rosa-parks-museum/
Fleur Moderator
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Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Mo 25 Feb 2013 - 16:10
Ich finde den Text auch ganz toll! Danke, dass Du ihn übersetzt, Amidala!
Andrea
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Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Mo 25 Feb 2013 - 19:12
Amidala , das ist wirklich ein schöner Text und sehr interressant.
Zitat :
Die Arbeit konzentriert sich auf diese Konzepte und stellt diese Fragen. Wenn du Michael siehst und wenn du an Michael denkst; WAS siehst du, WEN siehst du?
Ich würde zusammenfassend sagen das genau Gegenteil von dem was die Medien über ihn berichtet haben.
Zitat :
Es gibt Kulturen, z.B. in bestimmten Teile Italiens und deren Inseln, die ihre Türen blau streichen. Das kann mit Heilung bedeuten; Abwehr von Krankheiten oder Abwehr von allem Negativen; es kann mit Religion zu tun haben oder mit alter Mythologie.
Diese blauen Türen findet man auch auf jeder griechischen Insel. Mich hat das immer faszieniert aber in dem Zusammenhang habe ich es noch nie gesehen.
Gast Gast
Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson So 17 März 2013 - 20:30
CMG: Ich überlegte immer... Ich weiss nicht, ob Michael jemals seinen eigenen Höhepunkt erreichte, aber aus meiner Sicht überlege ich, ob er jemals seine Verwirklichung erreichte, einen Ort, wo bisher niemals jemand war?
AAi: Ich denke, es gibt einen rein spirituellen Mike, der Dinge wusste, die er eigentlich nicht wissen konnte. Was er nicht erwähnte... ich gebe euch ein Beispiel, das ich mit einer sehr engen Freundin von mir, Lana und einer anderen Freundin, Claudette vor ein paar Tagen geteilt habe. Und es lässt mich immer noch erstaunen, denn ich erinnere mich daran, wie Mike sich innerhalb Sekunden wandeln konnte. Er konnte sehr spielerisch und verrückt sein, und plötzlich konnte er dich mit diesem schweren, aussagendem Blick anschauen, und ich würde immer gleich reagieren (wie bei jedem anderen Menschen auch): "Was schaust du so? " Er würde sagen: "Ich sehe dich nicht an, ich suche nach Dir." Es waren diese kleinen Dinge, die er so ausdrückte und die ich heute als Herausforderung verstehe, zu zeigen wer du wirklich bist und was du bisher versteckt hast. Für mich ist es ähnlich als würde ich sagen: "Überwinde dein Sein und entdecke, wer du wirklich bist, warum du geboren wurdest, was du tun musst, um die Höhen und Tiefen zu überwinden; finde heraus, was dein Schicksal ist". Mit dieser kleinen Wortwahl konnte er etwas auslösen... und innerhalb von Sekunden kehrte er wieder zu seiner spielerischen und verrückten Seite zurück. Diese erstaunliche Fähigkeit, innerhalb von Sekunden etwas auszulösen, ist, denke ich, wahrscheinlich ein entscheidender Hinweis zu der ungewöhnlichen Doppelnatur seiner Menschlichkeit. Das ist es, warum er sich so gut auf Kinder einlassen konnte und gleichzeitig neben Königen, Präsidenten und Prinzen ohne Schwierigkeit bestehen konnte.
Ich denke, er wusste, welche Größe er hatte. Ich glaube nicht, dass es für ihn jemals vollkommen genug war. Es konnte immer besser sein, und ich denke, all das ist eine Herausforderung für jeden, der ihn wirklich liebt. Ich kenne niemanden, der ihn wirklich liebt – Fans eingeschlossen – und nicht dabei versucht herauszufinden: "Was kann ich tun, um die Welt zu ändern"; "was kann ich tun auf beliebige kleine Weise, was ich kann tun". Ich glaube, er hat uns alle dazu gebracht, darüber nachzudenken und diejenigen, die dachten, sie hätten es herausgefunden – und ich glaube, viele denken das... Aber für ihn war es immer: „Lasst es uns erneut tun“. Ich habe dieses Spiel geknackt, und ich sagte, wenn ich denke, dass Mike am Tag seines eigenen Übergangs um uns herum gewesen wäre, hätte er gesagt: „OK, ich bin traurig, mein Herz ist gebrochen aber lasst uns an die Arbeit gehen. Lasst uns an die Arbeit gehen, lasst jemanden sich besser fühlen, bringt jemanden zum Lachen, lasst uns einige verlorene Kinder finden, lasst uns jemandes Geist beeinflussen (erheben), lasst uns die Welt verändern! Lasst uns an die Arbeit gehen.
Ich glaube, es gibt etwas, das ihn reflektiert, insbesondere Mike, den Geber; das jeden herausfordert zu schauen, was gibt es, was ich noch tun kann, und es bringt mich zurück zu "ich sehe dich nicht an, ich suche nach dir." Ich versuche herauszufinden, wer dieser Schicksalswanderer (diese Reflexion) ist; ich will dieses Schicksal sehen, ich will diesen Weg sehen. Er ruft all dies herbei, er fordert dich wirklich, herauszufinden, wer du in diesem Kontinuum bist und er stark, sehr stark. Ich denke an diese erstaunliche Aussage – ich glaube es war 1992, bin aber nicht sicher "Ich war ein Veteran, lange bevor ich ein Teenager war". Menschen altern jährlich und da war Mike, der mit 11 Jahren schon Weisheiten drauf hatte wie ein erfahrener älterer Mann. Ich liebe die Songs von Smokey Robinson und wie er seine Lieder vortrug (Pathos, Ausdruck), aber wie weiß ein Junge das? Ich antworte mir selbst indem ich sage, "er weiß es , weil er kein kleiner Junge ist“. Er ist kein kleiner Junge! Ich glaube, er sang „ohne zu wissen“; es war etwas, was „in ihm“ war und mit ihm geboren wurde. Das wusste er, und was immer es brauchte, um zu sagen, was gesagt werden musste, zapfte er dieses Wissen in sich an und fütterte es auch.
Viele Menschen finden, dass eines seiner größten Balladen „Man in the Mirror“ ist. Ist gibt eine interessante Idee von ihm; ich versuche es wieder zu geben, wie er es einmal gesagt hat: „Du erfährst viel über dich selbst, wenn du nach dem Aufstehen in einen großen Spiegel blickt, noch bevor du dir die Haare gemacht hast, Make up aufgelegt hast, dir die Zähne gebürstet hast. Dich ungeschminkt sehen, ohne Urteil und ohne Kritik, damit du deine echte Persönlichkeit siehst. Es ist auch eine Art, sich selbst anzuerkennen.“ Ich denke, Konfrontation mit sich/uns selbst war ihm wichtig, schon lange bevor dieses Lied geschrieben wurde. Er singt dieses Lied mit solchem Verstehen und solcher Inbrunst, er verliert sich in diesem Lied. Er stellt sich diesen Spiegel am Morgen vor, wenn er dieses Lied singt, er steht direkt dort vor ihm... du siehst dich völlig ungeschminkt/unordentlich/unsauber und es ist ok, sich so zu sehen und du lächelst darüber; und dann die Vorfreude, sich zu reinigen um sich dann mit Stolz zurecht zu machen. Du hast keine Eile, wenn du dich als „Vogelscheuche“ akzeptieren kannst. Ich glaube, dass Bühne manchmal wie eine Kampfarena für ihn war; er hat es einmal als sein Königreich beschrieben, aber manchmal muss man in einem Königreich Krieg führen. Es gab dieses soziale Bewusstseins, das er nicht nur in seiner Musik ausdrückte, sondern auch in seiner Performance. Ich liebe gerade diese Macht, diese Autorität und diese Kraft jener Momente auf der Bühne, wenn er schreit, wenn er jene Töne macht. Das ähnelt einer Kavallerie, wenn der Anführer sagt: „Stürmen." Diese Dinge, die er auf der Bühne erreicht hat, sind phänomenal. Es ist ähnlich dem „ich kämpfe für dich.“
CMG: So erreichte er mit vielen dieser Dinge unser Inneres.
AAi: Ja
CMG: Wir wissen, er war kämpferisch und wir führen den Kampf weiter, den er begann.
AAi: Er ist ein Krieger, und er hat gewusst, wie man kämpft. Eines der Dinge, die mich wirklich gefesselt haben über „Mike den Krieger“ ist, dass er ohne Vorwurf/Anschuldigung Krieg geführt hat. Er sagte nicht "das ist falsch"; er würde sagen, "das ist richtig". Er nahm immer die positive Straße. Er nannte keine Namen/er benannte nichts, er ging den positiven Weg; es ist eine sehr differenzierte Annäherung. Er spielte nicht Soldat, wenn er militärische Kleidung trug, machte so aber verständlich, dass er Krieg führte und dass er Kriegstaktik verstand.
CMG: Folgender Kommentar ist von Beth "Ich glaube, für Michael war es sehr wichtig, so ehrlich über/zu sich selbst zu sein, wie man sein konnte, und je mehr ich meine eigenen Zweifel und Unsicherheiten akzeptiere, um so offener bin ich zu Anderen; und je tiefer ich in mich selbst gehe, um so mehr begreife ich, dass das mein echtes Selbst ist. Ich wollte das einbringen, weil es so gut zu dem passt, was du sagst.
AAi: Ich stimme dem zu. Ich lache immer, wenn Leute ihn schüchtern nennen; er hat sich selbst als schüchtern bezeichnet. Aber wahrscheinlich deswegen, weil es (gerade) nicht die Gelegenheit gab, soziale Sachkenntnisse zu erfahren. Es war wohl von Nutzen; denn ich glaube, dass es für ihn wahrscheinlich wenig bequem in Gegenwart von Leuten war, die er nicht gekannt hat. Oder denen er weder beruflich noch leistungstechnisch verpflichtet war. Aber das Gute an der Sache ist, dass er einige einschränkende Dinge nicht gelernt hat, die man im Zusammenhang mit sozialen Sachkenntnissen erfährt. Er schätzte es nötiger ein, sich selbst kennen zu lernen. Ich glaube viele von uns müssen einige Dinge wieder „verlernen“, bevor wir das überhaupt tun können, wenn es uns überkommt. Wir werden trainiert, das nicht zu tun (sich auf sich selbst fokussieren), denn es ist etwas narzisstisch. Wir sind teilweise so konditioniert zu denken, dass dieses Konzentrieren auf sich selbst in zu hohem Ausmaß als etwas narzisstisch eingeordnet wird. Aber wir durchlaufen andere Phasen unserem Leben, verletzende Dinge, Trauma, Verlust und Leid, um das zu erfahren (sich selbst besser kennen zu lernen). Ich muss wirklich wissen wer ich bin und ich muss wirklich wissen, wie meine wenigen Sandkörner in die gesamte Demografie des Strandes passe . Ich denke, es war einfach leichter in mancher Hinsicht für ihn, als für andere. Deshalb, ja, ich stimme überwiegend mit dieser Aussage überein.
Mir gehen so viele Dinge durch den Kopf...
CMG: Es gibt so vieles zu Michael (zu sagen), und wenn wir anfangen, auf die vielen Dinge um Michael herum zu schauen... du sprichst von seiner intellektuellen Kapazität, und ich frage mich, ob es nicht ein Ganzes ist. Zum Beispiel, als mitfühlender Mensch braucht es intellektuelle Anlagen um zu agieren. Zum Beispiel brauchen wir alle gewisse Dinge, wie Hierarchien etc. Wir finden nicht alle zur Selbstverwirklichung, aber irgendwie brauchen wir alle unbedingt gewisse Dinge, und Michael Jackson hat einen Weg gefunden... eine Sprache gefunden, so dass jeder diese Dinge erreichen konnte. Zum Beispiel, wenn jemand ein Glas Wasser wünscht, kannst du ihm das Glas Wasser geben. Um andere müsstest du herum tanzen, damit sie ein Glas Wasser erhalten. Michael würde einen Weg finden, den Tanz fortzusetzen um sicher zu gehen, dass du dein Wasser bekommen hast. Wie denkst du darüber?
AAi: Dem stimme ich zu, und wenn ich ausdrücke, wie kulturell intelligent er ist, werden meine Worte im globalen Sinne nicht verstanden. Nach meiner Meinung war ein Teil seines Genies Wissen, weil er ein intensiver Leser war. Wissen und eine spezielle Art von Verständnis einiger kultureller Besonderheiten in seinem Leben. Wissen, er ist Afroamerikaner; wissen, er ist Amerikaner; wissen, dass seine Kindheit bis zu einem gewissen Grad von Gary und der Westküste beeinflusst wurde und ein Kinderstar sein etc. Aber gleichzeitig zu verstehen, dass nichts einen Menschen so sehr berührt wie Liebe. Er wusste es, und er strahlte es aus. Wann auch immer er ein Zimmer betrat wo Kinder waren – z.B. Babies in Aukland, Neuseeland oder die Kinder in Polen; Kinder in Ländern deren Sprache du nicht sprichst – sie spürten es in seinem Verhalten. Sie fühlten sich sofort zu ihm hingezogen. Sie wissen nicht, dass er ein Superstar ist, sie wissen einfach nur, dass er sie liebt und es zieht sie zu ihm hin; und diese Art der Kommunikation ist auf einem Niveau, das über das normale Verstehen hinaus geht. Und zwar so sehr, dass Kinder anfingen zu weinen, wenn er gehen musste.
Es ist nicht nur die Fähigkeit zu lieben, es ist die Bereitwilligkeit zu lieben, und es ist die Bereitwilligkeit, in jeder erdenklichen Form mitzuteilen: DU WIRST GELIEBT! Für einige Menschen ist es die Weise, wie er tanzt, für andere ist es das Singen, für wieder andere ist es das Schwitzen; aber es ist erstaunlich, wie sensitiv er gegenüber den Menschen in seiner Nähe ist und an den Orten an denen er sich aufhält. Er war solch eine "Jetzt" Person. Ungefähr so: „Wo bin ich jetzt?“ Er wäre niemals nach Japan gereist ohne zu wissen, wie man "Ich liebe dich" auf japanisch sagt; oder nach Polen, ohne zu wissen, wie man es in polnisch sagt; oder nach München ohne zu lernen, wie es in deutsch heißt. Es ist eine unglaubliche Bereitwilligkeit zu lieben, denn: es nicht in der Landessprache zu sagen würde bedeuten, zu viel Potential geht verloren (lost in translation).
CMG: Ich habe herausgefunden, dass Menschen durch Michaels Lieder englisch gelernt haben. Michael lernte zu sagen „Ich liebe dich“ (in allen Sprachen) und sie versuchten diese Liebe zu erfassen, indem sie seine Texte lernten.
Fortsetzung folgt
Zuletzt von Amidala am So 12 Mai 2013 - 16:49 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Mo 1 Apr 2013 - 19:18
Aai: Es ist erstaunlich, in Bukarest, Rumänien zu sein und das Publikum singt alle Lieder mit. Und nach dem Konzert fragst du jemanden nach seinem Namen und er versteht dich nicht, aber sie kennen die Lyrics aller seiner Lieder. Eine weitere erstaunliche Sache ist, sie hören zwei Noten, und sie kennen das Lied. So wissen sie, wann sie eine Kerze anzünden müssen, wann sie sich an den Händen halten müssen oder beginnen müssen, sich (im Takt) zu wiegen. Zwei Noten. Sie waren eins/vertraut mit der Musik und ich denke, weil er im Stande war, sie in seine Musik einzubinden, hat jede einzelne Person im Publikum eine vertraute Verbindung zu ihm gefühlt. Es gibt eine Art Eigentumsrecht, das die Anhänger von Michael erzeugt haben, die ich noch bei keinem anderen Performer beobachtet habe. So viel war pur/unverfälscht dort für sie und dies haben sie eingefangen. Er ist nicht nur Michael Jackson, er ist „ihr“ Michael. Er gehört ihnen. Ich meine, was gibt es Klügeres als zu lernen, wie man in einer Sprache kommuniziert, die universal ist.
CMG: Das ist einfach erstaunlich. Ich erinnere mich, dass er sagte, "Nicht mal ein Politiker kann das" Er war selbst so verwundert, dass Leute es hören konnten. Wir hören den Geist der Liebe. Die Sprache ist dabei unwichtig. Wir hören, wenn jemand wütend ist. Und wir erkennen den Geist der Liebe.
Aai: Kommen wir zurück auf den Krieger, wobei ich an ihn nicht nur als Krieger denke, sondern eher als pure Leidenschaft. Alles was du tun musst... schau dir die kompletten Videos seiner Konzerte oder Touren an. Du kannst an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass er für sich selbst nicht nur seinen Entschluss verteidigt, siegreich zu sein, sondern er ist zu diesem Kampf bereit und hat einen Geist wie ein Löwe. Gerade das liebe ich, den Blick seiner Augen. Ich bin der Meinung, dass sie (seine Musiker) sich in diesen Bühnenpausen nicht ausruhen, er auch nicht wirklich durchatmet, sondern er gibt die Gelegenheit zu erraten, was er (als nächstes) tut. Es ist wie "O.k. denk daran, was ich gerade performed habe und beobachte jetzt, was ich als Nächstes tun könnte."
Ich meine damit nicht die Nutzung einer Pause, sondern die kraftvolle Nutzung seines Schweigens. Er war einfach brillant, einfach brillant auf der Bühne. Das Timing war immer perfekt. Besser als jeder andere Performer wusste er, wie man Timing als strategische Leistung einsetzt, um damit seinen Kampf fortzusetzen. Ich liebe dieses Element.
Ich denke mit Begeisterung zurück an sein Gesamtkonzept von Schwarz oder Weiß; er verwendete die vertraute Art der Teilung von schwarz und weiß und machte dann ersichtlich, dass ER das nicht ist und auch, dass es in der Realität keine Teilung/keinen Unterschied gibt. Das, was uns vereint, ist weder das Eine noch das Andere, wir sind alle jene Graustufen dazwischen und bekämpfen diese Grenzen. Er macht diesen Unterschied sichtbar und dann zerstört er es. Seine taktische Sachkenntnis, ein Image zu erzeugen und es dann zu zerstören, nur um zu zeigen: das ist eine falsche Identifikation... „Ich zeige euch damit, wer/was ihr denkt, ihr seid, dann sprechen wir darüber, wer ihr wirklich seid...“ Und im Gesamtkonzept entdecken wir, dass wir wirklich jene Graustufen in der Mitte sind und können damit die falschen Grenzen zerstören. Es ist sehr kraftvoll, und manchmal denke ich an das Ausmaß, wie weit er gegangen ist. Und wenn ich sage, "das Ausmaß" meine ich, dass er so viel (Kraft) in diese Leistungen/seine Performances gesteckt hat... Haben wir eine Idee davon, wie oft er die Bühne in qualvollem Schmerz, physischem Schmerz betreten hat, während wir seine Auftritte genossen? Du weißt schon, die Knie schmerzen, die Knöchel sind wund, Rückenschmerzen, Zahnweh auf der linken Seite des Kiefers. „Aber jetzt ist nicht die Zeit, auf sich selbst zu achten“ sagt er. „(Es gibt)Leute (die) müssen Monate arbeiten, um sich eine Karte kaufen zu können, nur um meine Show zu sehen. Und sie verdienen eine Show, wie sie sie noch nie erlebt haben.“ Das ist ein unglaublicher Mensch; ein Mensch, der andere Menschen liebt.
CMG: Das ist etwas was er immer getan hat, auch unter Schmerzen. Ich habe ich mich immer gefragt, warum ihn niemals jemand auf diesen gipsähnlichen Verband an seinem Arm ansprach. Die meisten Leute dachten wohl, es ist eine Art Style. Aber ich habe nie die Frage gehört: „Michael, was ist mit deinem Arm?“
Aai: Weisst du, es gab so viel ikonisches (an Michael) – ich will sie nicht Requisiten nennen, weil sie bedeutender waren als das - aber es gab so viele ikonische Elemente an seiner Uniform – ich bevorzuge das Wort ikonisch – es gab so viele Aspekte dazu. Es war auch eine Art Ablenkung; er will sein Publikum/seine Fans nicht mit dem Gedanken an „Rückenschmerzen“ zurück lassen. In Momenten der Bühnenpräsenz nimmt er sein Publikum mit an einen Ort, an dem sie nie vorher waren. Auch wenn er der Mittelpunkt war, auf den sich alle fokussierten... für ihn war es ein gemeinsames Experiment.
CMG: Ich weiß nicht, ob Beth anrufen wird, aber auch sie ist eine Künstlerin. Ich weiß nicht wirklich, welche Art Künstlerin aber sie sprach darüber, wie sich Michael gefühlt haben muss, als er am Tag der Aufführung mit Marcel Marceau einen Zusammenbruch hatte. Ich wusste davon nichts, aber es muss für ihn außergewöhnlich gewesen sein, denn er liebte Marcel. In vielen seiner Tänze sehe ich Marcel Marceau's Einfluss, seine Lehre. Er ging zu dem Treffen, obwohl er Probleme mit seinem Arm hatte. Ich wusste nicht, welche Probleme bis ich später herausfand, dass eine Vene geplatzt war oder etwas mit seiner Lunge nicht in Ordnung war. Er überlebte seine Brandwunde auf dem Kopf, er verlor seine Farbe, Probleme mit der Lunge und wer weiß was er noch alles an Krankheiten ertrug. Aber er ging auf die Bühne voller Lieber, als wäre nichts, belästigte niemanden mit seinen Problemen. Es ist unglaublich.
Aai: Das ist es in der Tat. Kommen wir zurück auf das Mime-Element z.B. am Ende von Human Nature während der BAD-Tour, diese Phantomime – ich habe einen Tänzer als Freund der jedes Mal völlig außer sich war, wenn er das sah. Er hat die Phantomime gemeistert; genau so und bis zum Äußersten hat er sein Leben gelebt. Wenn er etwas Unglaubliches/Erstaunliches sah – es konnte ein Film sein, ein süßer Austausch zwischen zwei Menschen, das Signal eines Zuges oder das Kichern von Kindern – egal was seine Aufmerksamkeit in diesem Moment erregte... dieser kleine Teil konnte als Vollkommenheit in seinem Tanz oder der Ton eines Liedes sein und wurde in die Performance und/oder den Song eingebaut. Oder auch in eine Repräsentation. Das ist eine unglaubliche Fähigkeit. Er präsentiert seine „Heal the World Foundation“ oder überreicht einen Scheck; was auch immer Teil seiner genialen Natur war... die am Ende des Tages erkennt, dass der Tanz niemandem gehört.
CMG: Ich frage mich, ob die Leute verstehen, was du mit allem sagen willst und ich versuche das so gut ich kann weiter zu vermitteln — ähnliche Dinge sind in meinem Leben geschehen, wenn ich in mich gegangen bin. Den Ton heraus zu hören mit dem Menschen miteinander sprechen, kleine Kinder, die lachen, oder einfach nur Musik hören. Ich habe darüber geschrieben und nannte es „Beautiful Kind of Funk“. Es hatte mit dem eigenen Bewusstsein zu tun, die Sinnesorgane wieder ganz bewusst einzusetzen. Es löst einen Effekt aus, es ist Teil der Persönlichkeit. Ich versuche zu vermitteln, was Amalia ausdrücken will und wie es mich betrifft.
Aai: Ich erinnere mich gerade an eine Situation, die mit Ton zu tun hat und dem Versuch, diesem Ton einen Sinn zu geben. Als 9-Jährige war ich zum ersten Mal in einer Glasfabrik, wo also Gläser und Flaschen hergestellt wurden, und ich war von dem Ton, den Gläser von sich geben können, sehr fasziniert. Einen guten Monat lang haben diese Töne mit mir gelebt; z.B. der leise Knall, wenn Glas heiß war und „bloppte“ und als es abkühlte, gab es auch einen Ton. Die Gläser auf dem Förderband ergaben eine Symphonie von Tönen. Dass solche Töne aus Glas kommen können, war eine spannende Erfahrung für mich. Ich erinnere mich, dass Ton/Klang meine Ohren „erweckte“ denn ich habe angefangen, Dingen wirklich „zuzuhören“; bei meinen Spaziergängen, bei all meinen alltäglichen Dingen, und jeden Tag machte ich neue Erfahrungen mit Ton/Klang. Ich glaube, dass Mike Töne/Klänge überall hörte; es ist auch etwas, was ich als Teil unserer Sozialisierung kennzeichne. Wir haben gelernt, den Prozess des Hörens auf gewissen Dinge abzustimmen. Er hatte diese Erfahrung in diesem (sozialen) Ausmaß nicht, wie wir es lernen. Er hört also den Schlag, wenn der Müll im Mülltransporter landet und gleichzeitig hört er das Gezwitscher der Vögel und den Klang der Kinderschritte, die zu einem Schulbus laufen. Er hört alle diese Dinge gleichzeitig und ich denke, das ist Teil dessen, was wir als scheu wahrnehmen und er das auch so bezeichnet. Scheu in dem Sinne, dass er alles verarbeiten muss, was er hört.
Wir sprechen jetzt nur über das Hören, aber er sieht auch den ganzen Prozess und „speichert“ das alles ab, um vielleicht in 20 Jahren auf einen bestimmtes Teil davon zurück zu greifen und zu bearbeiten, weil es vielleicht vollkommen für den Moment ist. Es ist einfach erstaunlich... Ich habe das einmal jemandem erklärt und bekam die Antwort, dass das die Konditionen sind, die manche Menschen nicht in der Realität leben lassen. Und ich antwortete: „Sie haben gerade seine Genialität unterstrichen, denn er konnte es. Aber er hat es im Zusammenhang mit dem angewandt, was wir Realität nennen. Um ein Lied zu verbessern, um einen Tanz auszubauen, um eine Pause bedeutungsvoller, beachtenswerter zu machen. Und wir begreifen "Oh wow, diese korporative Erfahrung ist wirklich unglaublich", denn wir wurden ruhig, genau in diesem Moment der Pause. Er baute dies auf und wir wurden durch seine „Berührung“ in diesen Rhythmus hinein gezogen. Wir stehen im Kreis und halten uns an den Händen und unsere Herzen schlagen synchron. Weil wir uns an unseren Händen halten, weil wir uns berühren. Er berührte sein Publikum, ob in einer Arena, ob beim Ansehen eines seiner Videos, ob vor dem TV; es ist egal, in welchem Zusammenhang. Du hältst „seine Hand“ und unsere Herzen schlagen im gleichen Rhythmus. Deshalb wird er so geliebt. Die menschliche Berührung ist erstaunlich; es ist erstaunlich und irgendwie hat etwas in ihm dies immer gewusst.
CMG: Das glaube ich auch, er hat uns spirituell berührt. Wie wären sonst so viele Menschen fähig, seinen Tanz „zu fühlen“ . Es gibt einen großartigen Menschen, der eine Art Heilung erfuhr. Gut, er sitzt noch im Rollstuhl, aber er sitzt in seinem Rollstuhl, und er kann tanzen wie Michael. Michaels Geist erhebt ihn. Es gibt Leute wie ich, die aufrichtig glauben, dass Michael eine Art „Gottesmann“ war, vielleicht sogar ein Engel war. Michael hatte solch einen göttlichen Geist. Niemand wollte ihn gehen lassen, ich ließ ihn nicht gehen.
Fortsetzung folgt
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Zoey Admin
Anzahl der Beiträge : 1867 Anmeldedatum : 28.10.12 Ort : MJ Air
Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Mo 1 Apr 2013 - 23:30
WOW.... vielen Dank Amidala fürs Einstellen dieser schönen Texte!
Gast Gast
Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson So 14 Apr 2013 - 20:36
Aai: Meiner Meinung nach funktioniert diese Art der Berührung in hohem Maße auf einem geistigen Niveau. Was erstaunlich ist, ist, dass er uns gegeben hat, uns berührt hat ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. Er bat/verlangte keine Gegenleistung. Das ist erstaunlich, absolut erstaunlich. Kennst du die Situation, wo er im Rollstuhl sitzt – weil er sich die Füße verletzt hatte oder eine Knöchelverletzung hatte – und tanzt? Ich glaube man findet es auf Youtube. Er muss auftreten und Teil dieses Auftritts war eine kurze Performance. Und er tanzt im Rollstuhl! War das nicht ein Gentleman, der dieses geistige Niveau hatte, sogar im Rollstuhl zu tanzen?
CMG: Ja
Aai: Das ist völlig erstaunlich, und ich konnte es sehen. Ich konnte es absolut sehen.
CMG: Er hat mir ein Video gesandt, und ich dachte für mich: Schau, was Michael getan hat. Ja das ist wahr. Ich kenne keinen anderen geliebten/beliebten Künstler, der ein direkter Teil von uns war und von dem wir genau wissen: er hat uns wirklich geliebt.
Aai: Weil er bis zu einem gewissen Grad euch gehört. Er selbst hat diesen Weg gewählt. Er hat sich hingegeben, und ich bin noch immer überwältigt über die Art und Weise, wie er es getan hat. Er gab sich ganz (uns) hin und fragte nach keiner Gegenleistung.
CMG: Als Michael starb bin ich sofort an den Computer gesprungen und habe nach jemandem gesucht, der diesen Raum füllte könnte. Ich weiß nicht, wie es anderen ging... Es war, als wenn eine riesige Lücke in der Atmosphäre entstand, es fehlt etwas. Es war wirklich so. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich fand eine Gruppe die sich "Heal the World Foundation" nannte, aber es war nicht das, was es vorgab zu sein. Ich bin dann zu Twitter und Facebook gekommen und habe alle diese Menschen kennen gelernt, die genau so fühlten wie ich. Aber das ist nicht das Besondere. Das Besondere daran ist, dass diese Menschen Sachkenntnisse entwickelt haben oder begonnen haben, Dinge anzugehen, von denen sie bisher nur geträumt haben. Es war erstaunlich.
Aai: Weil etwas um ihn ist, das uns herausfordert, diese Dinge zu tun. Was wirklich interessant ist... ich muss ehrlich gestehen, Mike ist für mich sogar jetzt so lebendig. Ich würde gerne eine Form (dieser Lebendigkeit) sehen - ich ziehe es vor, eine menschliche Form zu haben - aber er ist für mich noch immer lebendig. Es ist schwierig, genau zu artikulieren, was ich meine. Jedenfalls, was auch immer „er war“ er „ist noch“. Ich denke, die kommenden Generationen werden herausgefordert, Dinge zu tun, an die sie normalerweise nicht einmal denken würden. Ich kenne 4-Jährige, die sagen: „Ich bin Michael Jackson“. Ich liebe John Mayer, ich liebe, was er gesagt hat. Als er nach Mike „Übergang“ gefragt wurde, antwortete er: "Wir haben einen entscheidenden Teil unserer menschlichen DNA verloren." Ich liebe das. Ich dachte, das ist genau auf den Punkt gebracht. Da ist eine Leere, die nicht ausreichend gefüllt werden kann. Und ich möchte glauben, dass er mit diesem Übergang wirklich unsterblich geworden ist.
CMG: Ich glaube, genau das stimmt.
Aai: Sehr sogar, also lebt er weiterhin für mich
CMG: Im seinerzeitigen Interview mit Oprah sagte er zu ihr: "Wen interessiert Sterblichkeit, ich interessiere mich für Unsterblichkeit. " Dann hört man ihn „HIStory“ singen; er denkt bereits an sein eigenes Vermächtnis. "Erschaffe jeden Tag deine Geschichte, mit jeder Seite, die du schreibst, schreibst du dein Vermächtnis. " Er schrieb an seinem Vermächtnis, er arbeitete an seiner Unsterblichkeit, und er hat sie erreicht. Er kann niemals sterben, denn er ist in unseren Herzen.
Aai: Das ist wahr, so wahr. Ich unterrichte gerade einen visuellen Studienkurs, und die Hälfte des Kurses dreht sich um Michael. Ich verwende ihn als Weg - ich will nicht unbedingt Trainer sagen, aber es ist einfach der bessere Begriff - um Studenten zu trainieren. Sie sollen anzufangen, zu sehen und aufhören zu scannen, abzuschreiben, Dinge zu verwischen. Ich zeige ihnen den MJ-Faktor. Wir nehmen ein Segment z.B. „Smooth Criminal“ und wir schauen auf das Toursegment. Ich fordere sie (in dem Studienkreis) auf, herauszufinden, wie viele kulturelle Verweise sie (bezogen auf „Smooth Criminal“) finden können, die genau diese Leistung widerspiegeln. Ich bin dann immer erstaunt, wie verblüfft sie sind, wenn sie zurückkommen. Und sie kommen mit Stolz zurück. Einige haben weniger Hinweise gefunden, andere mehr. Sie erzählen, wann sie wo welchen Tanzschritt gefunden haben, in welchem Film die angedeutete Aktion zu sehen ist, der Hut, die Kleidung in alten Magazinen etc. Es ist schon erstaunlich, wenn die ganze Klasse wieder zusammen kommt und beginnt, ihre Entdeckungen auszutauschen. Ich schließe immer mit den Worten: "O.k. Sie haben einige Dinge übersehen. Wir können 50 oder 60 Zusammenhänge verzeichnen, aber Sie haben einige Dinge übersehen.“ Wir befassten uns gerade mal mit einer Performance (Short film); was glaubt ihr also, wie viel mehr man über Michael Jackson entdecken kann? Das ist ein Darsteller, über den wir nicht mal angefangen haben herauszufinden, wer dieser Mann wirklich ist. Das Problem ist, man kann es sich eigentlich nicht leisten, die Gelegenheit, „zu sehen“, zu verpassen; Teil eines anderen Aspekts davon ist die Tatsache seiner kulturellen Intelligenz; dass er nichts als selbstverständlich betrachtete, weder die Dinge, die er sah, noch, was er hörte, noch, was er fühlte. Für ihn was alles legitim, und alles bot die Möglichkeiten im Erschaffen dieses magischen Experiments, mit dem er uns von der Bühne aus fütterte. Ich glaube nicht, dass ich alles wahrgenommen habe, was ich jemals gesehen habe. Ich glaube nicht, dass ich auf dieser Seite des Vorhangs lange genug leben werde, um Gerechtigkeit (für Michael) zu schaffen in einer Analyse von allem (um die Bedeutung seiner Person ganzheitlich zu analysieren.), was er getan hat. Ich glaube nicht, dass ich so lange leben werde. Ich glaube nicht, dass ich noch so lange auf dieser Seite des Vorhangs sein werden – und das ist für mich schon eine unglaubliche Aussage im Hinblick auf eine einzige Person.
CMG: Es gibt Menschen, die das so nicht sehen oder sehen wollen. Aber z.B. „Man in the Mirror“ war ähnlich einem Evangelium (Gospel). Als wenn man direkt mit Michael verbunden wäre. Ihm zuzuhören war ähnlich, wie in einer Kirche zu sein, weil er diesen Teil von dir berührt hat. Irgendwo hält irgend jemand eine Predigt und ein paar Menschen schreien "Halleluja". Aber am Ende der Konzerte von Michael sieht man Menschen, die sich umarmen, man sieht diese Einheit und Gesten darüber hinaus. Auch wenn die Leute dort mit Feuerzeugen oder Kerzen sind, gibt es doch ein geistiges Element dazu und das ist verblüffend. Auch, wenn ich das Lied "Keep the Faith“ höre. Michael wollte unbedingt einen Chor hinter ihm.
Fortsetzung folgt
Zuletzt von Amidala am So 12 Mai 2013 - 16:52 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
sonnenengel
Anzahl der Beiträge : 16 Anmeldedatum : 14.03.13 Alter : 60 Ort : Franken
Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Mo 15 Apr 2013 - 21:32
Liebe Amidala , vielen,vielen Dank, daß Du uns diese wundervollen Texte übersetzt,
Gast Gast
Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Mo 6 Mai 2013 - 19:55
Aai: Von einer egoistischen Perspektive gesehen - und ich bin hier sehr egoistisch – hätte ich gerne von dieser spirituellen CD gehört, von der ich wusste, dass er daran arbeitete. Er arbeitete an einem Projekt; nicht nur mit Andrae Crouch, sondern er wollte auch einen Psalmisten mit einbeziehen. Eine Art Prophet aus Südafrika mit dem Namen Kim Clement. Ich glaube Kim sollte Keyboard und Tamburin spielen. Ich hätte mir gewünscht, mehr von diesem Projekt zu erfahren. Ich weiß, dass es in Arbeit war. Ich weiß nicht, ob die Balladen neu oder einfach unveröffentlicht waren. Also ich konnte etwas wie "Keep the Faith" als Teil davon sehen; jedenfalls es war ihm sehr ernst damit, und es war in Vorbereitung. Ich bin überzeugt, es wäre phänomenal gewesen. Ich fand immer, dass die Art symphonische Oper sehr spirituell gestützt ist. Es gibt einige unglaubliche Projekte, und hätte er noch ein paar Jahre länger gelebt, hätten wir seine Inspirationen genießen können. Manchmal bete ich dafür, dass diese Projekte fertiggestellt und irgendwo verborgen liegen, so dass wir irgendwann doch noch in den Genuss dieser Erfahrung kommen können. Ich weiß, dass das sehr egoistisch ist, aber gerade das wäre eine weitere Gelegenheit, eine weitere Dimension dieses Mannes hinter der Maske zu erforschen, weil er ein solch spirituelles Wesen war.
CMG: Und ich denke, das ist, was wir bekommen haben. Es gibt differenzierte Arten der Liebe. Es gibt die körperliche Liebe, die zeitlich begrenzt ist,manchmal nur für eine Saison. Es gibt also die Liebe auf Zeit und die Liebe aus einem Grund. Michael war hier für beides und er ist immer noch bei/mit uns. Es ist mehr als eine Jahreszeit...
AAi: Es war keine körperliche Liebe. Es war so viel höher als das. Wenn irgend jemand fähig ist... wenn du fähig bist, alles zu vergessen, was du jemals über die Liebe gewusst, gedacht oder erzählt bekommen hast - nur einen Moment lang - und dann zu fragen, "Was oder wie ist die höchste Form der Liebe? " wäre meine Antwort darauf : „Wenn du ein Beispiel davon in Fleisch und Blut sehen willst dann schau dir Michael an. Für ihn gab es keine Agenda. Er hat nicht geliebt um geliebt zu werden, er liebte einfach. Er war Liebe.“ Er konnte nichts dafür; seine Liebe war bedingungslos, sie stand nicht zum Verkauf, sie konnte nicht manipuliert werden. Man konnte Mike zu Boden treten, sich umdrehen und ihm helfen aufzustehen, ihn um Vergebung bitten und er würde einem verzeihen und sagen „Ich liebe dich“. Er konnte nicht anders als lieben, es war seine Natur.
CMG: Und wie Beth sagt, es ist bedingungslose Liebe.
Aai: Ja, reine pure Liebe. Wirklich rein, unverdorben, und ich denke, dass es deshalb ein tendenzielles Misstrauen gibt, weil dies so selten ist. Der Durchschnittsmensch ist mit dieser Art der Liebe nicht vertraut. Wir funktionieren mehr auf eine Art Gegenseitigkeit: „OK, ich liebe dich, wenn du mich zuerst liebst. Wenn du mich liebst, liebe ich dich auch“. Wir sind gegenüber kostenlosen Geschenken sehr misstrauisch, und das ist, was er gegeben hat, kostenlose Geschenke. Er konnte nichts dafür, es floss aus ihm heraus; er konnte einfach nicht anders; das ist, was er war.
CMG: Alles um ihn war Liebe. Gerade schreibt jemand im Chatraum über das 1. Buch der Korinther, Kapitel 13, das Kapitel über die Liebe. Ja, ich glaube wirklich, dass Michael ähnlich dem war, wie in dem Kapitel beschrieben, das war nicht gespielt. Das Kapitel sagt etwas darüber aus, was wir sehen wenn wir tief in einen Spiegel schauen. Siedah hat dieses Lied (Man in the Mirror) geschrieben und viele Male fühlst du so, wie du etwas geschrieben hast. Das heißt aber nicht, dass du es nach außen so projektieren kannst, so dass die Bedeutung wirklich verstanden wird. Du hörst es in deinem Kopf. Wir haben eine Schriftstellerin hier, die versteht, wie ich das meine: weil es gerade da ist, bedeutet es nicht, dass man es wegnehmen und jemandem anderem geben kann. (Anm. Weiter unten verstehen wir, wie das gemeint ist) Michael war bereit, alles was in ihm war, herauszuholen und es jedem zu geben. Für mich als Person, die nicht mal fähig ist, einen kleinen Brief auf eine Seite zu ziehen, ist das geradezu unglaublich. Ich denke, es ist enorm wichtig, sich zu öffnen und eigene Fähigkeiten zu teilen und weiter zu geben. Menschen haben Angst, ihre Herzen zu öffnen und die Liebe darin mit anderen zu teilen. Menschen haben genug Lebensmittel zu Hause, aber sie haben Angst zu teilen, weil es dann für sie selbst nicht ausreichend wäre...Sie sind nicht egoistisch, aber das Gefühl oder der Gedanke zu teilen ist einfach nicht vorhanden. Aber du bist anders – und alle Anwesenden in dem Chatraum glauben das auch; du hast etwas Spezielles. Wir sind alle nicht wirklich in der Lage das Gott Gegebene in uns heraus zu lassen. Gott gibt uns etwas, er gibt uns ein Geschenk, und ich zitiere eine Stelle in der Bibel, die sagt, "lass dein Geschenk heraus" Die Wenigsten sind in der Lage dieses Geschenk (seine Fähigkeiten) herauslassen/zu nutzen.
Aai: Und Michael würde auf die Frage, woher das alles kommt, antworten: "Gott hat es mir in den Schoß gelegt". Und er würde weiter sagen - und ich liebe diese Aussage - „Manchmal habe ich ein Problem damit, meinen Namen dafür zu geben; ich habe es zwar geschrieben, aber ich bin nicht der Autor, ist kam von „oben“. Und er würde das weiterhin sagen. Ich glaube tief, dass „Man in the Mirror“ - es tut mir leid, ich kann mich gerade nicht an den Namen des Mannes erinnern, der die Musik dazu geschrieben hat; Siedah hat die Lyriks geschrieben - auf Grund einer starken und leidenschaftlichen Verbindung entstand. Ich rede von einer spezifischen Leidenschaft, die nichts mit Fleischeslust zu tun hat.
CMG: Jemand erwähnte gerade Glen Ballard
Aai: Richtig... Diese außerordentliche Leidenschaft und das tiefe Gefühl, was er (Michael) zu sagen hatte, heraus zu lassen vor allen Menschen, war so in Michael verwurzelt, dass er dieses Lied „aus ihnen (Siedah/Glen) praktisch heraus gezogen hat“. Ich denke, etwas in ihm zwang dieses Lied an die Oberfläche; zwang „es“, geschrieben zu werden. Ich glaube das wirklich. Und wenn ich an andere Lieder wie z.B. „Human Natur“ denke, das er auch nicht selbst geschrieben hat... nun, er zog diese Musik einfach an, weil es die Dinge waren, die er singen musste. Er wurde geboren, jene Lieder zu singen. Er war ein Gesandter, und genau auf diesen Aspekt der Bühnenshow will ich aufmerksam machen. Da gab es den kriegerischen Teil und es gab diesen Teil, Menschen zu dienen/zu bekehren mit jenen Liedern, diese zu singen er geboren wurde. So zog er diese Dinge an, um sie erst zu verschlingen und dann auszuspeien vor Tausenden von Menschen. Es ist ein Teil dessen, wie er die Welt verändert hat. Er veränderte die Gedanken/Ansichten der Menschen. Habt ihr jemals bemerkt, dass die unterschiedlichen menschlichen Rassen nie ein Problem für Michael waren? Auf seinem schicksalhaftem Weg gab es solche Klassifizierungen für ihn nicht; etwas in ihm/um ihn kannte dies nicht. Sie sagten, er habe die Rassentrennung gebrochen/den Rassismus besiegt, aber ich sagte, für ihn gab es keine Trennung, keine Mauer. Schon im Alter von fünf Jahren wusste er Dinge und kannte auch diese traurige Seite des Vorhangs. Sie lassen dich nicht durch ohne... nun ja, einiges erdulden zu müssen. Du bist dabei nieder gestoßen worden; aber ich bewundere wirklich die Weise, wie er aufgestanden ist. Es ist schwierig für jeden Teenager, sich durch die Pubertät zu kämpfen und mit den hormonellen Ausbrüchen fertig zu werden. Und trotzdem ging er da durch und auf die Bühne und hat dabei seine Zuschauer völlig fasziniert. Das war sicher nicht immer leicht in der westlichen Welt, in der wir so unter Einfluss des physischen Äußeren stehen. Dies als so junge Person zu tun war erstaunlich, aber es ist auch ein Zeugnis dessen, zu was du fähig bist, wenn du weißt, warum du geboren wurdest. Und ich bin überzeugt davon, dass er dies immer wusste.
Ich verwende gerne das Beispiel wenn man ein Buch liest und weiß wie es endet. Es ist ähnlich: als wenn er das Buch gelesen hätte und wusste, dass er gewinnt. So konnte er so furchtlos wie möglich sein; von Tag zu Tag.
CMG: Ich denke an einen jungen Mann namens Joseph. Joseph hatte einen Mantel mit vielen verschiedenen Farben, die für alle Künstler interessant sein sollten. All diese verschiedenen Farben mit den verschiedenen Schattierungen. Primäre Farben haben sich in wunderbare Dinge verwandelt, aber der Neid und die Eifersucht seiner Brüder trieben ihn weg. Ich denke, das ist ihm ein kleines bisschen in seinem Leben widerfahren. Ich glaube das.
Aai: Ich denke mehr als nur ein bisschen...
CMG: Ja, ich bin ich ziemlich sicher, dass es so war. Als sich alles drehte, war es Joseph, der ihnen helfen musste. Ich denke wirklich wenn man sich diese verschiedenen Charaktere in der Bibel anschaut, „sieht“ man immer wieder Michael. Das ist erstaunlich.
Aai: Gar keine Frage; er war ein solch spirituelles Wesen und Liebe war seine Natur war. Deshalb konnte er in muslimische Länder gehen und sagen „Ich liebe dich“ und sie glaubten ihm. Er konnte zu den Asiaten sagen "Ich liebe dich" und sie glaubten ihm. Es liebte auf eine Weise, die keine Unterschiede kannte. Tatsächlich schaffte er eine multikulturelle Kongregation (Zusammenschluss) auf Grund dieser Tatsache, dass er aus reiner Liebe bestand. Es war frei, es gab keine Agenda.
CMG: Amalia, wir sind jetzt auf Facebook eine globale MJ-Familie; wir sind ein multikultureller Zusammenschluss geworden. Wir sind mehr als ein Zusammenschluss. Das ist eine Sache, die ich nie für möglich gehalten habe. Wenn ich rausgehe und über meine Hautfarbe spreche, so hat das mit Politik zu tun aber nie mit meiner globalen MJ-Familie. Es sind Dinge außerhalb. Wir sind „Eins“ in Michaels Namen geworden.
Aai: Und genau deshalb sage ich, dass er die Welt verändert hat. Er hat es getan. Wir sind die Beweise.
CMG: Beth sagt, dass er mit jüdische Menschen „BAD“ produziert hat, und ich denke, Michael war es egal, mit welcher Rasse/Nationalität/Religion er zusammen gearbeitet hat. Ich gehe mit Amalia konform, wenn sie aus Kipling's „IF“ auszugsweise zitiert: "Wenn du den König und den Bettler ehrst....dann bist du ein Mann, mein Sohn". (http://4umi.com/kipling/if/de) Und Michael war ein absoluter Mann! Selbst als Kind war er mit all diesen unterschiedlichen Menschen zusammen – und was besonders war, war, dass er jeden gleich behandelte.
Aai: Ja, absolut. Ein typischer Michael-Moment konnte sein, dass er jemand anschaut und sagte, "Gott, dein Make-Up ist schön. Wer hat dich geschminkt? " Und in der nächsten Sekunde fragt er ein kleines Kind: "Hey, möchtest du hierher kommen? " Und dann wieder im nächsten Moment spricht er über "Es gibt so viel Armut auf der Welt. Was können wir dagegen tun?“ Er ist so flexibel, weil sein zugrunde liegendes Element einfach nur ist: „Ich interessiere mich für dich/Ich sorge mich um dich“. Ich erinnere mich, dass mal irgend jemand Michael laut zurief: "Ich habe gehört, dass du nun Moslem bist?" Er war es nicht aber er suchte nach einer passenden Antwort, um dieses „richtig/falsch“ auszuschließen. „Also, ich hörte, dass du nun Moslem bist?“. Und Michael antwortete: "Ich bin ein Mensch, der sich für dich interessiert/der sich um dich sorgt."
Es ist also diese Spontanität. So kannst du nicht sein, wenn du nicht der bist, der du vorgibst, zu sein. Du könntest dich nicht so ausdrücken, so leicht und so überzeugend. Es würde nicht funktionieren. Er konnte sich so ausdrücken, weil er es genau so meinte. Er hat gewusst, wer er war. Der Typ war sprachlos. Ich meine, da kommst du zurück und jemand sagt das zu dir. Im Wesentlichen sagte er (Michael) also, "auf welcher Seite ich stehe, ist unwichtig. Tatsache ist, ich bin hier und du bist dort...“ Schlussendlich ist die Aussage „ wir sind beide hier und ich interessiere/sorge mich für/um dich." Es ist das Zentrum dessen, wer er war und wer er ist. Wir sehen häufig fundamentalen Stress als Schwäche an, und es braucht eine sehr starke Persönlichkeit, um das Herz auf Zunge zu tragen und trotzdem zu überleben. Genau das macht dich absolut verwundbar, aber das ist, was du bist. Meine Mutter hatte wunderbare Sprüche, und ein Spruch, den sie immer zu sagen pflegte, war: „Egal, wie lange es die Kuh versucht, sie wird nie hüpfen können.“ Du bist, was du bist.
Und er war einfach Liebe; er konnte nicht anders. Er wusste, dass einige der Herausforderungen an ihn mit der Tatsache verbunden waren, dass er sich weigerte, diese Liebe zu verbergen. Er handelte und reagierte nicht auf die Weise, wie man meinte, dass ein Superstar handeln würde.
Fortsetzung folgt
Zuletzt von Amidala am So 12 Mai 2013 - 17:02 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Fr 10 Mai 2013 - 20:48
CMG: Ich frage mich, ob er wusste, wie sehr wir ihn liebten? Wahrscheinlich gebe ich das Zitat nicht korrekt wieder, aber Michael sagte einmal, wenn man die Welt betritt in dem Wissen geliebt zu werden und diese mit diesem Wissen wieder verlässt, kann man mit allem, was dazwischen passiert, fertig werden. Dinge ändern sich. Wir haben gerade Vitiligo Welttag, und ich glaube, dass wir aus Michaels Geburtstag einen Nationalfeiertag machen werden. Sein Vermächtnis geht weiter. Du unterrichtest über ihn, du lässt Dinge zum Vorschein kommen, bist hier bei und mit uns.
Aai: Ich schreibe Bücher.
CMG: Du schreibst Bücher? Darüber freue ich mich sehr. Hallo ihr alle, Amalia schreibt an einem Buch, Es kommt im Frühjahr heraus; und es sind Gedichte und Bilder/Eindrücke. Möchtest du gerne etwas zu diesem Buch sagen? Es ist ein ganz besonderes Buch.
Aai: Es ist ein spezielles Buch. Es wurde es durch eine Reihe von erlittenen Verlusten ausgelöst. Das Buch besteht aus Gedichten, die Leuten gewidmet sind, die mich in verschiedenen Situationen meines Lebens gerettet haben. Insgesamt sind es sechzehn Menschen, die geehrt werden, und Mike ist einer davon. Es beinhaltet auch Gespräche, die ich mit jenen Leuten habe/hatte, weil ich ihnen so dankbar bin. Jedes Gedicht mit einem Bild verbunden, und jedes Bild ist ein Eindruck/Ausdruck meiner Kunst. Es ist ein Heilungsprozess, zu dem ich durch sehr viel Leid kommen musste und eine Huldigung an die Menschen, die mir mit ihren Gesprächen geholfen haben; meine Eltern eingeschlossen. Eines der Beispiele, die ich mir an Mike genommen habe, war, was es bedeutet zu lieben. Ich hatte einige Ideen von der Liebe und sie waren ok., aber es war nicht wirklich lieben. Es war also ein notwendiges Projekt für mich und ich habe währenddessen plötzlich begriffen, dass ich – so sehr ich meinen Vater liebte, respektierte und verehrte – niemals ein Gedicht für ihn geschrieben habe. Dieses Projekt ist also in gewisser Hinsicht ein Meilenstein für mich. Außerhalb dieses Projekts fing ich an, an meinem ersten „visuellen MJ-Ausdruck“ an zu arbeiten, welches "MJ - Visualisierung in Blau" genannt wurde. Nachdem ich begonnen hatte, daran zu arbeiten war mir klar, dass ich mehr tun muss. Es gibt da Dinge, die ich verstehe, aber nicht weiß, wie ich sie in Worte ausdrücken soll. Meine erste Sprache ist das Visuelle. Ich glaube, dass ich Dinge so visuell ausdrücken kann, wie ich es sprachlich nicht könnte. So war es eine natürliche Folge in meinem nächsten Projekt, das auszudrücken, was ich beobachtet und entdeckt hatte. Es mit meinem persönlichen Verständnis dafür auszudrücken. Es war wirklich eine Reise.
CMG: Ich finde es erstaunlich weil es egal ist, welche Sprache du sprichst. So wie du es ausdrückst, hat jeder eine eigene Sprache.
Aai: Es ist ähnlich, wie du es in deinen Gedichten ausdrückst. Du hast ein Gedicht geschrieben, aber vorher war es eine Vorstellung, ein Bild. Weißt du Catherine, deshalb denke ich, dass darin die Kunst liegt. Ich denke nicht, dass Gott dich auf eine bestimmte Reise schickt, ohne das entsprechende Equipment dazu, um diese Reise zu vollenden. Es kann gar nicht unvollständig sein; es kann nicht unfertig sein, und es kann auf keinen Fall leer sein. Also irgendwo darin ist... vielleicht musst du umdenken; eine andere Idee davon bekommen, was es bedeutet, ein visueller Künstler zu sein. Mike war ein visueller als auch ein darstellender Künstler. Schaue auf seine Arbeit, schließe die Augen, wenn du seine Musik hörst... immer wieder. Das ist es, was ich tun würde; alles in mich hinein fließen lassen, in jede einzelne Pore meines Körpers. So eröffnet sich dir eine Vorstellung, ein Bild. Es muss nicht immer eine Leinwand oder ein Foto oder etwas Dreidimensionales sein; du kannst auch Worte dieses Image schaffen lassen. Darin, denke ich, liegt die visuelle Kunst.
CMG: Ich habe es gesehen, ich habe es ganz sicher gesehen, so wahr mein Name Catherine ist. Ich konnte es sehen, aber ich wusste nicht, wie ich es verständlich ausdrücken sollte. Wir haben es immer in uns und wissen nicht, wie wir es heraus lassen sollen. Ich wusste also nicht, wie ich es ausdrücken sollte und habe für mich die beste Möglichkeit darin gesehen, es jemand anderen zu erzählen, der es für mich ausspricht. Ähnlich einem Menschen, der zwei Sprachen spricht. Ich habe mich einmal in einem Flughafen verlaufen und traf eine Dame, die sich auch verlaufen hatte; sie sprach aber spanisch. Wir haben uns also zusammen getan. Sie hatte eine Bibel, und ich hatte eine Bibel. Sie las also ihr erstes Kapitel der Bibel und ich meines. Und wir entwickelten ein Verständnis dafür, wer wir waren und was wir uns sagen wollen. Und plötzlich – ich kann nicht sagen, warum – wusste ich, dass sie mich lehren wollte, wie man "wie ist Ihr Name?" auf spanisch sagt. Sie sagte "cuál es su nombre?" Und ich hörte „wie ist die Qualität und Realität deiner Zahl?“ Das war es also, was ich hörte: "cuál es su nombre? " Was heißt: "Wie ist Ihr Name? " Auf irgend eine seltsame Weise passieren Dinge; Menschen können dir vermitteln, was sie meinen. Wir waren fähig, uns zu verbinden, aber ich hatte niemals Gelegenheit mich mit einem Künstler zu verbinden. Es ist wunderbar; es ist wie sprechen wollen, aber nicht die richtigen Worte finden können.
Aai: Aber du könntest es; es arbeitet für jeden. Wir nennen es „Muse“ und ich denke, jeder hat etwas oder jemanden, der unsere Muse sein könnte. Ich bin gesegnet, die Zeit erlebt zu haben, als Mike noch am Leben war, denn er war meine Muse. Und für mich lebt er weiter, denn wenn ich unmotiviert oder frustriert bin und mich irgendetwas von meiner Produktivität abhält, dann suche ich die Verbindung mit ihm.
CMG: Du kannst ihn hören.
Aai: Das ist alles was ich brauche, um wieder in die Spur zu kommen. Etwas in mir sagt: „ok, geh an die Arbeit“; du kannst nicht auf deinem Geschenk sitzen bleiben, das geht nicht! Und wahrscheinlich treibt er so viele Menschen an. Ganz egal ob du ihn nun live gesehen hast oder nicht. Das Potential, Menschen zu bestimmten Dingen zu bewegen/hinzuziehen ist immer noch vorhanden, und ich kann das bezeugen. Viele beklagen, dass sie ihn nie live erlebt haben; nicht einmal, als er auf dem Höhepunkt seiner Karriere war, weil sie zu beschäftigt mit anderen Dingen wie Kindererziehung u.ä. waren. Ich erzähle ihnen, dass sie nichts vermisst haben, weil die Macht und der Einfluss und die Wahrheit darüber, wer und was er war, noch immer hier ist.
CMG: Amalia, Faith zitiert gerade Vincent Van Gogh: "Wenn Du eine innere Stimme hörst, die sagt „Du kannst nicht malen“, male unbedingt, und diese Stimme wird schweigen." Oh meine Güte, welch ein schönes Zitat.
Aai: Ja das ist es. Da gibt es noch einen Künstler... also es gibt zwei Künstler, die immer im Gespräch miteinander waren und ich verwechsle gerne die Zitate, aber ich glaube dieses Zitat ist von Josef Albers (er war Maler und Farbentheoretiker) "Wenn du hörst oder fühlst, du kannst nicht, dann bedeutet das: du musst!" Etwas nicht zu tun oder zu kreieren ist also keine Option, wenn du gerade dafür geboren wurdest. Ich liebe dieses Zitat. Er (Albers) wusste, dass hier Angst der Grundgedanke ist. Meine Mutter pflegte zu sagen: „Angst ist das Feuer, das die Flamme schürt." Also, wenn die Angst das Feuer ist, dann bringe es zum Glühen anstatt es zu löschen. Ich bringe es immer zu Michael zurück, denn er war die Motivation nicht aufzuhören oder stehen zu bleiben. Es sind wahrscheinlich die kleinen Dinge, die für ihn die größten Herausforderungen geschaffen haben; denn es gilt, diese nicht nur zu überwinden, sondern diese Überwindung auch noch geheim zu halten. Nur du kämpfst mit dem Dämon, den sonst keiner sieht. Wer kann wohl diesen Kampf mitfühlen oder verstehen? Es ist eine erstaunliche Geschichte. Wir werden wahrscheinlich niemals das volle Ausmaß seines Einflusses auf die Welt erfahren.
(Telefonate kommen herein)
Aai: Interessant sind gleichzeitig die Gespräche über "Streetwalker" und aus welchem Grund er dieses Lied wirklich mochte. Er hat dieses Lied ausgeschlossen, denn Frank DiLeo bewegte sich zu diesem Rythmus auf eine solche Art und Weise, dass Mike scherzend meinte, dass es nicht ins Album kommt, wenn die Leute sich so dazu bewegen. Es war wohl ein scherzhafter Moment für ihn; und zur gleichen Zeit erinnerte er sich an „Another Part of me“ und meinte wohl, dass dies ein besseres Lied ist; ein besserer Übergang. Es gibt also diese Seite in ihm, die – ich will es jetzt nicht Perfektionismus nennen – ein ganz bestimmtes künstlerisches Feingefühl hatte und wusste, wann man besser auf dieses Feingefühl hört und nicht sofort der Intuition folgt.
CMG: Kommen wir auf die Idee des Schaffens zurück. Ich verstehe immer noch nicht, wie du das tust. Ich verstehe nur den Kontex von deiner Veröffentlichung. Ich weiß nichts über andere Menschen, die sich selbst als Künstler sehen, sei es Schreiben, ein Image kreieren oder was auch immer. Ich selbst kann das nicht.
Aai: Es ist keine Wahl mehr für mich. Ich würde lügen, wenn ich sage, ich fotografiere nie mehr oder mixe keine medialen Stücke mehr. Ich kann nichts dafür, es ist in mir, und ich brauche es wie die Luft zum Atmen. Wenn ich an all die wunderbaren Dinge denke, die Michael uns gegeben hat.. es war für ihn genau so notwendig wie das Atmen selbst. Es geht nicht darum, was er tat sondern wer er ist. Wenn ich also über die Kreativität auf der Bühne denke, so gab es niemals zwei gleiche Aufführungen; aber nicht, weil es nicht unmöglich gewesen wäre, das zu tun. Ich bin unter Sängern und Darstellern groß geworden; mein Vater war ein Sänger. Es gibt Menschen, die... denk an deine kirchliche Erfahrung; da gibt es Leute, die jeden Sonntag auf die gleiche Weise singen. Es ist möglich, das zu tun, aber ich habe ihn nie zweimal auf die gleiche Weise auftreten gesehen.
(Telefonat) Lana: Es gab einen Punkt an dem du sagtest, es wäre nie zu spät, mit Michael und seiner Musik in Verbindung zu kommen. Ich würde diesen Punkt gerne ausführlicher behandeln, weil ich Studenten in meinem Unterricht hatte, die nicht einmal geboren waren, als Michael noch auftrat. Aber ich sah, dass sie mit ihm verbunden waren. Seine Nachricht und sein Geist lebt weiter. Könntest du erklären, wie Menschen heute noch mit ihm in Verbindung treten können oder welche Verbindung das ist?
Aai: Gut, ich erkläre es zuerst sehr praktisch und bringe es dann auf eine spirituelle Ebene, wo es im Prinzip hingehört. Es ist wirklich ein Segen, dass wir die CDs und die DVDs haben, um diesen ersten Kontakt herzustellen; zu sehen, was er erschaffen hat; sein Aussehen, sein Auftreten auf der Bühne. Mit all dem ist es weiterhin möglich, weil es immer noch lebendig ist. Die Musik ist lebendig. Diese ganze Performance, die er auf der Bühne zusammen gestellt hat und die ich mit der Kirche verbinde, ist noch lebendig. Genau das ist, warum sogar ein drei oder vier Jahre altes Kind... Ich liebe Kinder und ich verstehe völlig, warum er sie so geliebt hat. Sie sind 3, 4, 5 und 6 Jahre alt und sie sagen nicht, dass sie sich WIE MJ bewegen können. Nein, sie sagen, sie SIND Michael Jackson. So sichern sie sich volles Eigentumsrecht an dem Ganzen, ohne den Prozess durchlaufen zu müssen, wo man ihnen sagt, "Oh, tu das nicht, du kannst nicht tanzen." Sie hören es nicht. Sie sagen „Ich bin Michael Jackson"; sie sagen nicht "Ich tanze wie er“; sie sagen "Ich bin er. " In dieser Art zu denken ist wesentlich kraftvoller, als zu sagen „Wie macht er das?“. Dreh es einfach um.
Weißt du was? Ich erinnere mich an ein Gespräch über Spiegel. Spiegel faszinieren mich genau so wie Masken. Auch ein Spiegel ist eine Maske, er reflektiert die Dinge, die davor stehen – verdreht. Rechts ist links und links erscheint recht. Es ist ähnlich, wenn man auf eine Fotografie schaut und sagt „Oh das bin ich". Geh auf meine Facebook-Seite und werfe einen Blick auf mich. Schau mich an und du hast eine Idee davon, wer ich bin. Dieser Teil (diese Idee) in uns ist einfach da. Du hast es nicht erlernt und du kannst auch nicht lernen, was du schon weißt. Du verlernst dieses innere Wissen auch nicht. Du weißt es einfach. Es gibt ein Wissen in uns, das begrenzt ist, aber wir haben auch etwas in uns, das unvergänglich ist. Und was unvergänglich ist, kann nicht beherrscht werden. Und Michael hatte diese unglaublich starke Präsenz und ungeachtet der Angriffe auf dieser Seite des Vorhangs, wusste er, dass er ewig war; und weil er ewig war, wusste er. Genau das sagte er zu Oprah, aber Oprah erkannte es nicht. Sie war wahrscheinlich nicht bereit dafür; sie konnte es nicht erkennen; aber er wusste es, er weiß es. Also konnte er es projizieren. Und ich sage euch, kein anderer, niemand mit dem ich persönliche Erfahrungen in meinem Leben gemacht habe, war in der Lage gewesen ist, sich so zu strecken und zu berühren, wie er es konnte und tat.
Du kannst nicht tun, was er tat, ohne zu wissen, was er wusste. Es ist ähnlich einem Krug mit Wasser, das man auf die Straße gießt, und es verdampft. Die meisten Menschen sagen „...weg ist es....“ . Aber es ist nicht verschwunden, es verdampft und steigt in die Luft; überall ist Feuchtigkeit bis sich irgendwann eine Wolke bildet und zurück kommt. Das Wasser ist nicht verschwunden; du siehst nur den Dampf nicht. ER ist nicht gegangen.
CMG: Ich dachte gerade an die Zeit, als ich „Special Ed“ lehrte. Ich habe Wasser auf einen Penny tropfen lassen und gefragt, wie viele Wassertropfen der Penny wohl aufnehmen kann. Ich habe vergessen, wie viele Wassertropfen ein Penny auffängt, aber der Punkt war, dass sich das ganze Wasser als Rinnsal in EINER Lache verband. Sogar verschiedene Wassertropfen bilden eine Einheit. Ich hielt das immer für erstaunlich. Ich weiß, dass sie (die Schüler/Studenten) nur die zusammen kommenden Wassertropfen sahen, aber ich sah noch etwas anderes. Vielleicht sind wir ähnlich wie diese Wassertropfen.
Aai: Du bist auf dem richtigen Weg. Ich denke, deshalb war es Michael sehr wichtig, in jeder Performance "Jeden" anzusprechen. Er forderte sein Publikum auf, mit ihm zu singen: „Komm, wir sind alle Eins“ . Es ähnelt einer Konversation; es ist sehr ernst gemeint, und diese Aufrichtigkeit überflutet die Menge. Dieses Gefühl habe ich immer bekommen, wenn er rief: „Jeder, komm schon, wir sind Eins“. Ich glaube dieses „wir sind Eins“ -Konzept brachte das Publikum dazu, am Ende des Konzerts nicht gehen zu wollen. Ihnen wurde bewusst, dass er gegangen war. „Elvis hatte das Gebäude verlassen. " Er war gegangen, aber sie wollten nicht gehen, sie wollten nicht, dass es endet, und ich denke an einem Punkt wurde ihnen bewusst: auch wenn es vorbei war, endete es nicht.
CMG: Es ist nicht vorbei.
Aai: Ist es nicht. Es ist einfach erstaunlich.
CMG: Wir sind zusammen gekommen und wir sind buchstäblich hier im Geiste von Michael Jackson. Viele der Menschen, die ich gesehen habe, malen Michael. Und viele von ihnen haben vorher nie gemalt; aber jetzt tun sie es und sie können es! Ich beobachtete die Menschen und ich sah sie wachsen; ihre künstlerische Seite erwachte durch Michaels Geist.
Aai: Nun, du weißt, dass er ein großer Künstler war, ebenso ein visueller Künstler. Und witzig, wie er war, würde er sagen: „Wenn ich kein Performer wäre, wäre ich ein berühmter Künstler.“ Die Leute würden sagen: „Ein Künstler?“. Und er würde antworten: „Nein, ein berühmter Künstler." Die Idee dahinter ist also, egal wie es gewesen wäre, er musste groß darin sein. Damit erschließt sich mir absolut, dass es ein Wissen in ihm gab, das er respektierte. Er ehrte nicht nur sein Geschenk, er respektierte und beschützte es. Es gab auch sicher immer Gelegenheit, eine andere Person zu sein. Ich meine, sich im positivsten Sinne zu verändern/entwickeln auf Grund der eigenen Erfahrung mit Michael. Ich habe viele Geschichten darüber gehört, wie der Handschuh entstanden ist. Gut, zwei. Einer ist schön, der andere cool. Ich weiß auch, dass er dazu diente, zu verdecken; wobei ich nicht weiß, ob er die ersten Anzeichen von Vitiligo verstecken sollte. Jedenfalls hat mich immer interessiert, wie diese vielen ikonischen Dinge (an Michael) zusammen kamen bzw. welche Entscheidungen - z.B. zu einem Kleidungsstück oder zu einem Teil einer Uniform - dahinter steckten. Du meine Güte, ich kenne keine andere Person, die mit so vielen ikonischen Gegenständen bestückt war. Da gab es also einen Handschuh, dann den Filzhut, die Pailletten besetzte schwarze Jacke, den speziellen Halbschuh. Dann kamen die militärischen Uniformen, die Armbinde, der riesige Gürtel. Es gibt so viele Dinge, die Teil seiner Garderobe sind. Ich weigere mich, sie Kostüme zu nennen; es sind Uniformen. Und wenn du anfängst, sie aufzuzählen, hört es gar nicht mehr auf: die vielen mit Pailletten besetzten Socken, die Perlenarmbänder. Außerhalb der Bühne und privat trug er andere Sachen; einen anderen Filzhut, die Sonnenbrille. Es gab so viele Dinge. Es ist immer wieder erstaunlich, zurück zu blicken. Beth brachte diese Dinge in den Vordergrund und man muss aufpassen, dass man sich darin nicht verliert.
Weißt du, was so erstaunlich ist - ich weiß, ich verwende dieses Wort sehr häufig, aber würdest du mir ein anderes Wort geben, das ich benutzen soll... er würde es nicht zulassen. Er würde dir nicht erlauben, zu begrenzen, was Fakt ist. Jedenfalls diese Pailletten besetzte Jacke war die Jacke seiner Mutter. Er hätte in den Kleiderschrank seines Vaters schauen können, aber er entschied sich für ein Kleidungsstück seiner Mutter. Was ich damit sagen will...diese ganze Idee von Make-Up, das er (anfänglich) selbst zusammen gestellt hat und in das er sehr verliebt war; er hat weibliche Düfte getragen. Er mischte sie und sie sagten, das ist eigentlich für die weibliche Linie. Und er sagte: „Gut, das ist es aber, was ich will“. Jeder, der für kurze oder längere Zeit mit ihm zusammen war, erzählt, wie gut er immer gerochen hat. Eines der meisten Erinnerungen an ihn war sein Duft/sein Aroma. Er würde nicht erlauben, dies als ein Thema anzusehen. Und niemand denkt an diese Jacke als eine Frauenjacke. Es ist die Jacke "von Billie Jean". Er verändert einfach völlig ….
CMG: Zu "BAD" gibt es folgendes Statement: „Ok. Ihr könnt jetzt aufhören, an mich mit Handschuh und Mamas Jacke zu denken. Ich bin jetzt kein kleines süßes Törtchen mehr, ich bin BAD (cool)".
Aai: Ganz recht; „Ich bin eine Kraft, mit der zu rechnen ist“.
Weitere Videoinformation zu Amalia Amaki https://youtu.be/25Vuto5PMQE
FERTIG
Gast Gast
Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Mo 13 Mai 2013 - 21:22
Ich bin zwar noch nicht fertig mit lesen, sage aber schon mal für diese immense Arbeit.
Andrea
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Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson Di 14 Mai 2013 - 19:24
liebe Amidala das sind wunderschöne Texte , die ganze Welt sollte das lesen. Wir können uns so glücklich schätzen Michael in unserem Leben zu haben
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Thema: Re: Amalia Amaki: Discovering Michael Jackson