Seit Nick Brandt das Video zu Michael Jacksons "Earth Song" drehte, ist der Fotograf von der afrikanischen Wildnis fasziniert - und von den Tieren, die dort leben. In einem neuen Bildband, dem letzten einer Trilogie, setzt der Brite aussterbenden Arten ein Denkmal.
Brandt zufolge sieht die Wirklichkeit nämlich so aus: Ein Löwe ist eher als Trophäe als lebend zu bewundern. Binnen 20 Jahren sei die Anzahl der Löwen um 75 Prozent gesunken, schreibt Brandt in seinem neuen Bildband "Across the Ravaged Land". Die Bilder daraus sind nun auch in einer Ausstellung in Berlin zu sehen.
Seit Brandt 1995 das Musikvideo zu Michael Jacksons "Earth Song" drehte, ist er vom Osten Afrikas und seinen Tieren fasziniert und immer wieder dorthin zurückgekehrt.
Auch eine gemeinnützige Organisation gründete der 47-Jährige: Seit 2010 kümmert sich die "Big Life Foundation" um den Schutz bedrohter Arten - wie Elefanten.
Brandts Anklage wird umso deutlicher, als neben den anprangernden Aufnahmen unverfälschte Tierporträts stehen. Im Laufe der Jahre hat sich sein Blick auf Afrika verändert: "Heute betrachte ich die Natur dort mit mehr Trauer und Angst, weil es jedes Jahr weniger zu sehen gibt. Der Verlust vollzieht sich noch schneller als ich befürchtet habe", sagt der Brite in einem Interview mit Spiegel Online.
Die Freiheit der Tiere wird zunehmend eingeschränkt. Mit der stetig wachsenden Bevölkerug kommen sich umherziehende Elefanten oder Löwen und Menschen auf einmal gefährlich nah. Am Ende sind die Tiere dabei meist die Unterlegenen. Übrig bleiben traumatisierte Elefantenkälber, die ohne ihre Mütter nicht überleben können.
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