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Thema: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Sa 22 Aug 2015 - 16:45
Im sächsischen Heidenheim haben etwas 600 Rechtsextreme gegen die Errichtung eines Asylbewerberheimes gewaltsam protestiert und dabei 31 Polizisten verletzt. Die Demonstraten warfen nicht nur Steine und Flaschen, sondern auch Feuerwerkskörper. Die Situation war derart bedrohlich, dass die Polizei Pfefferspray einsetzen musste, um die Asylsuchenden sicher auf das Gelände ihrer Unterkunft geleiten zu können.
Ich mache mir jetzt vor allem Sorgen um die Asylbewerber, die in diesem Heim um ihr Leben bangen müssen. Wann kommt der nächste Mob und schreit "wir sind nur besorgte Bürger, raus mit dem Gesindel"?
Diese schrecklichen Taten (ist ja leider kein Einzelfall, sowas) nahmen im Winter mit Pegida ihren Anfang, darin sind sich Soziologen und Politikwissenschaftler allesamt einig. Die aufgeheizte Atmosphäre wurde durch die fremdenfeindlichen und rassistischen Brandreden von Lutz Bachmann & Co derart geschürt, dass wir heute wieder vor brennenden Asylheimen stehen und uns fragen, wohin denn die Menschlichkeit entschwunden ist.
Der Rassismus und die fremdenfeindliche Gewalt fällt nie einfach so vom Himmel, immer gibt es dafür Warnzeichen, immer haben solche Ereignisse eine Vorlaufzeit. Pegida war unser Warnzeichen, Pegida hat diese Gewalt aus sich heraus geboren und auf den Weg gebracht. Das schwärte in unserer Gesellschaft seit langer Zeit und nun bricht es völlig hemmungslos und mit aller Härte heraus und trifft unschuldige und hilfsbedürftige Menschen.
Mir wird schlecht, wenn ich solche Meldungen lese und leider muss ich das zur Zeit fast täglich lesen. Und manchmal fühle ich mich zurückversetzt ins Jahr 1929, wo ein gewisser Adolf Hitler gerade mobil machte für den Wahnsinn der Millionen Menschen das Leben kostete.
Ich bin kein Mensch für Panikmache und ich mag keine Allgemeinplätze. Aber wenn ich mir das ansehe und dazu ansehe, wie Rassismus und Fremdenhass in der Gesellschaft noch immer verharmlost wird, dann bekomme ich eine eiskalte Gänsehaut.
Es ist wirklich an der Zeit, dass man sich kollektiv gegen Fremdenhass stellt.
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim So 23 Aug 2015 - 11:49
Aus dem o.a. Artikel:
EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", offensichtlich gäben einige Regierungen aus Angst vor Wahlen populistischen Strömungen nach. Neben Großbritannien lehnen vor allem osteuropäische Staaten EU-Vorschläge zur Verteilung von Flüchtlingen ab.
Avramopoulos geht wie Bundesentwicklungsminister Gerd Müller von weiter hohen Flüchtlingszahlen aus. "Es ist derzeit nicht absehbar, dass der Flüchtlingsstrom abreißt", sagte Müller der "Bild". "Wie lange Deutschland das noch stemmen kann, ist offen." Er forderte ein EU-Sofortprogramm über zehn Milliarden Euro, etwa um Notaufnahmezentren an den EU-Außengrenzen einzurichten. Der Bund wird zur Bewältigung der Krise erheblich mehr Geld ausgeben müssen als geplant. Dem "Focus" zufolge geht die Regierung davon aus, dass sich allein die Kosten für Unterbringung, Versorgung und Taschengeld der Asylbewerber um sechs Milliarden Euro im Jahr erhöhen werden. Für 2015 hat der Bund Ländern und Kommunen eine Milliarde Euro zugesagt. Zurzeit arbeiten Bund und Ländern an einem Finanzierungskonzept.
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig dringt auf schnelle Hilfen des Bundes. "Wenn der Eindruck entsteht, dass die Städte und Kommunen überfordert sind, besteht die Gefahr, dass die positive Stimmung kippt", sagte sie dem "Tagesspiegel am Sonntag". ------------------------------------------------------------------------------------------ Warum bringen europäische Regierungen keine gemeinsame Lösung zustande? Eine gerechte Verteilung würde die Lage entschärfen. Ich glaube, dass Pegida nicht der alleinige Grund ist, warum es zu Ausschreitungen kommt - es ist auch die Unfähigkeit oder der Unwille hier ein gesamteuropäisches Konzept zu entwickeln und zu verwirklichen.
Zoey Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim So 23 Aug 2015 - 19:05
Pegida ist sicher nicht der einzige Grund, sondern ein sehr früh sichtbares Zeichen von Fremdenhass. Pegida und vor allem die Verharmlosung und das zeitweise Verständnis von einigen Politikern und der Öffentlichkeit für die "besorgten Bürger" haben dazu beigetragen, dem Fremdenhass zu solchem Aufschwung zu verhelfen. Das ist wie damals vor Hitlers Machtergreifung: Die paar Radikalen NS Anhänger nahm am Anfang auch keiner ernst, dann gab es welche, die sich mit ihnen solidarisierten, also mitliefen... und dann dauerte es nicht mehr lange bis Synagogen und jüdische Geschäfte brannten und schließlich Adolf Hitler die Macht übernahm. Jeder historisch gebildete Mensch wird hier die Parallelen erkennen. Mark Twain hat mal gesagt, "die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich." Tut sie.
Natürlich wird es künftig noch viel viel mehr Flüchtlinge geben, wenn die großen Bürgerkriege in Afrika und im Nahen Osten nicht bald zuende gehen und danach sieht es nicht aus. Die Frage ist ja natürlich, wie man damit umgeht. Hier ist, wir du schon gesagt hast, Solidarität echt wichtig, aber daran fehlt es im Moment. Unsolidarisch verhalten sich ja nicht nur die Euroländer wie Tschechien, Polen, Slowakei und Großbritannien, sondern auch unsere eigenen Mitbürger aus Sachsen. Zur Erinnerung: Sachsen hat derzeit etwa 2,2% Ausländeranteil. Frag mal jemanden aus Frankfurt... Mich kotzt das alles wirklich an und es beschämt und ängstigt mich.
unknown land
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Do 27 Aug 2015 - 1:00
Zur Zeit haben wir viele Probleme im Außen besonders mit Anfeindungen auf Flüchtlingslager in Deutschland. Dazu habe ich meinen 18 Jahre alten Sohn (der mir dieses Statement von Joko und Klaas verlinkt hatte) heute folgendes dazu gesagt.
Ich habe ihm versucht zu erklären, dass Karma (Ursache-Wirkungs-Prinzips auf geistiger Ebene) nicht nur auf einzelne Menschen bezogen werden kann, sondern auch auf Nationen und Länder und das Deutschland jetzt wieder eine Chance erhält zu zeigen wie es mit dem Thema "Fremde im Land und die Angst zu wenig zu erhalten" umgehen wird.
Dabei sind alle Kräfte die da Wirken gleich wichtig und richtig. Das ist nur auf dem ersten Blick verwirrend, denn es bedeutet, dass uns erst die radikalen Kräfte die Möglichkeit geben unsere Position einzunehmen. Am Ende zählt wie wird sich die Mehrheit entscheiden... Es ist eine Art Duplizität der Ereignisse die sich immer und immer wieder (in Jahresspuren ) wiederholt.
Nur wenn man in der Lage ist etwas von außen zu betrachten (quasi zwischen den Zeilen), ohne jemanden zu verurteilen erkennt - was wirklich vor sich geht. Denn spirituell erlauben es uns wie gesagt erst Konflikte und die Seelen die sich bereit erklärt haben diese anzuzetteln und auszuhalten, darüber umfangreich nachzudenken und unsere "eigene Wahl zu treffen" wie wir (als Nation) da stehen wollen.
Im besagten Konflikt geht es um viel mehr, denn unsere Politiker, unsere politische Führung (die ja im 2.Weltkrieg die Haupt Verursacher waren) steht im öffentlichen Fokus des (Ihres) Handelns und repräsentiert dadurch auch uns. Diese war damals maßgeblich daran beteiligt, dass in so vielen Menschen sich ein trügerisches (National) Bewusstsein verankerte, dass in Hass und Verantwortungslosigkeit mündete. Heute agieren auf allen Seiten, deren Nachkommen, oft noch im alten Denken erzogen und mit gleichen Ängsten - denen wir begegnen. Also wo liegen hier die Ursachen, was ist Schuld fragte ich ihn. Nun rede ich viel mit meinen Kindern darüber und ich sehe auch viele Jugendliche mit Integrität und richtiger Intuition.
Die hören dann K I Z mit Texten wie diesen...
Ihr Partypatrioten, Seid nur weniger konsequent als diese Hakenkreuz-Idioten. Die geh'n halt noch selber ein paar Ausländer töten, anstatt jemand zu bezahl'n, um sie vom Schlauchbot zu treten
Das alles ist oft schwer zu verstehen und noch schwerer ist die Wahrheit in allem zu erkennen. Nur Vergebung in alle Richtungen, ist das einzige was heilt, einfach wenn man es ausspricht und annimmt. Alle Anteile.... auch die eigenen erkennt.
Es funktioniert - im einem Augenblick - des (ewigen) schöpferischen Moments.... und damit beginnt sich Bewusstsein zu wandeln.
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Do 27 Aug 2015 - 19:25
Unsere eigene Wahl zu treffen, wie wir als Nation da stehen wollen... Da sagst du was Wahres. Wir, als Kollektives Bewusstsein der Deutschen, stehen wieder mal vor der Wahl, wie wir mit einer solchen Krise umgehen. Vor 70 Jahren waren wir diejenigen, die landauf, landab auf der Flucht waren und unter den Folgen eines Krieges gelitten haben, den wir angezettelt haben... Uns wurde geholfen, wir haben einen Marshall-Plan bekommen, der uns beim Wirtschaftswunder geholfen hat. Jetzt sind andere in Not, die allermeisten davon unschuldig, und wir stehen da und sagen: "Mei, jetzt san da scho wieder so viele von de Ausländer" oder: "Det jeht so nich, det Boot is voll" oder: "Räus mit dö Schmarötzer, Doitschland den Doitschen"
Ist halt im Grunde einfach nur peinlich. Zum Glück gibt es immer mehr Menschen wie Joko und Klaas (klasse video übrigens!). Das hilft auf jeden Fall. Bin froh drum.
remember Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Sa 29 Aug 2015 - 1:18
DANKE für die Eröffnung vom Thema, Youtube-Video, Links u. eure Gedanken!
cindi schrieb:
Ich glaube, dass Pegida nicht der alleinige Grund ist, warum es zu Ausschreitungen kommt - es ist auch die Unfähigkeit oder der Unwille hier ein gesamteuropäisches Konzept zu entwickeln und zu verwirklichen.
Ja, warum wohl? Es sind nicht so viele, die gleich dazu bereit sind, Asylheime abzufackeln, dennoch gibt es immer noch recht viele in Deutschland, die in ihrem Kopf gegen Flüchtlinge sind. Die meisten davon haben wohl das 1. Problem damit, dass Deutschland für alle Flüchtlinge zahlt, während die Sozialhilfe mit Hartz IV für sie nicht gerade üppig ist. Angst um Geldmangel: Sie haben den Eindruck, es wird ihnen was entzogen, was nur ihres ist. Obwohl genau die Sozialhilfe erstmal ein Geschenk ist, das nur die wenigsten Länder der Welt haben.
Je mehr Flüchtlinge kommen, desto beängstigender ist das für Menschen, die sowieso Angst haben: Vor fremden Flüchtlingen, vor eigenem Geldmangel, vor Traditionen islamischer Länder, vor schwarzer Hautfarbe, vor was weiß ich.
Deutschland nimmt aktuell 40% aller nach Europa angereisten Flüchtlinge auf. Es können vllt mehr werden.
Menschen haben wegen starkem Anlauf von Flüchtlingen Angst bekommen.
Menschen sagen: Deutschland kann nicht alle Flüchtlinge der Welt aufnehmen. Andere Länder sollen da mitmachen.
Ja das ist wahr. Wie soll man vorgehen? A.Merkel versucht, mit Nachbarländern zu kommunizieren. Polen, Litauen.. sagen, sie hätten selber nichts. In Griechenland ist sträflich, was auf Kos passiert.
Flüchtlinge wollen auch weiter ziehen, was sollen sie machen, wenn Länder sie nicht aufnehmen? Wie sollen sie sonst flüchten, wenn nicht illegal? Schon wieder waren jetzt über 50 Menschen in einem LKW von Ungarn nach Österreich tot, sie bekamen keine Luft und starben! Man glaubt es nicht!
Es werden noch mehr Flüchtlinge kommen. Nach MJs Tod startet regelrecht die Völkerwanderung.
Pulverfass Syrien. Pulverfass Ukraine. Afganistan, Libanon, Ägypten, Tunesien, Guinea, Eritrea, Sudan.. Es ist so furchtbar, dass es einem die Kehle zuschnürt. Das ist unsere Erde. Das sind wir, Menschen.
Habt ihr Vorschläge? Wie kann man das so gerecht verteilen, dass Flüchtlinge ein würdiges Menschenleben in Europa und in Deutschland haben?
Wir dürfen nicht dort Angst und Hass haben, wo wir helfen sollen. Es ist nicht nur deine Sozialhilfe, die du hier als Geschenk kriegst.
Die ERDE ist doch für uns alle da. Wann hört das nur auf, Territorien abzugrenzen und Alpha-Männchen der Steinzeit zu spielen, die mit Keule schwingen, sobald ein anderer Stamm in der Gegend erscheint? _________________________
"Auge ums Auge und die Welt ist blind" - Mahatma Gandhi.
Zoey Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Sa 29 Aug 2015 - 21:01
Vorschläge? Habe ich zu Hauf:
Die Länder der G8 (oder G7, was weiß ich) zählen zu den reichsten Industrienationen der Welt. Derzeit nehmen aber bettelarme Ländern wie der Libanon und Jordanien die allermeisten Flüchtlinge auf. Der Libanon hatte 4 Millionen Einwohner, ein Land so groß wie Hessen. Und jetzt haben sie fast eine Million Flüchtlinge. Ein Land kurz vor dem Kollaps. Jordanien geht es nciht anders. Deutschland steht noch lange vor keinem Kollaps. Wir haben alle Ressourcen und allen Platz, den man braucht.
Wir sollten uns vielleicht überlegen, die Flüchtlinge noch schneller zu integrieren, sie in Schule/Uni/Ausbildung und Berufe gehen lassen. Denn je schneller sie in die Sozialsysteme einzahlen, umso besser. Deutschland hat ein massives Überalterungsproblem. In wenigen Jahrzehnten wird unser Land aufgrund der zu geringen Geburtenrate kippen. Das Rentensystem wird zwangsläufig zusammenbrechen, dazu kommt ein Problem mit der Pflege: Wer soll uns im Alter pflegen? Wer soll unsere Rente bezahlen? Für alle die jetzt 20-30 sind, sieht's übel aus. Soziologen haben ausgerechnet, dass wir pro Jahr hunderttausende Zuwanderer benötigen, um das auszugleichen. So gesehen, sind die Flüchtlinge eine echte Chance für uns! Es muss uns nur gelingen, sie gut einzugliedern, sie zu vollwertigen, respektierten und respektablen Mitbürgern zu machen, die sich ebenso als Deutsche verstehen, wie wir.
Vor anderen Kulturen braucht man keine Angst zu haben. Vor Hass und Gewalt sollte man sich fürchten, und die greift im Moment leider stark um sich. 18 Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte gab es binnen 2 Wochen. ACHTZEHN Terroranschläge von Deutschen auf verzweifelte hilfsbedürftige Menschen. Wieviele islamistische Anschläge hatten wir in Deutschland? Null. Ich will den Islamistischen Terror nicht klein reden, der ist real und sehr gefährlich. Aber der deutschnationale Terror ist auch verdammt gefährlich, wenn ihr mich fragt... Nur halt nicht für uns Deutsche, sondern für "die anderen".
Aber ich schweife ab, ich wollte ja Vorschläge machen. Also hier:
Wer reich ist, muss teilen. Also würde ich vorschlagen: Dubliner Abkommen aussetzen, Hilfsflugzeuge nach Jordanien und in den Libanon schicken, Kriegsflüchtlinge nach Australien, Kanada, USA, Europa fliegen. Schlepperbanden wird das Handwerk gelegt und die Leute kommen da raus. Dann umfangreiche Integrations-, Bildungs- und Demokratisierungsprogramme starten, bei denen die Flüchtlinge ihre traumatischen Erfahrungen in heilende, nachhaltige Aktionen umsetzen können.
Die Flüchtlinge erhalten so die Chance, sich eine Zukunft und ein neues Leben aufzubauen und im Gegenzug werden sie von uns in De-radikalisierungstechniken und Demokratieprozessen geschult, um später im Idealfall in ihrer Heimat einen neuen, funktionierenden und demokratischen Staat aufzubauen. Denn Terrororganisationen wie der IS, den können nur Muslime selbst stürzen. Der Westen wird nichts ausrichten können; durch das Eingreifen des Westens haben sich die Probleme bisher immer nur verlagert.
Es ist jedoch möglich, brutale Diktaturen von innen heraus zu stürzen und zwar durch oben genannte Techniken, die erlernbar und anwendbar sind. Es braucht nur eine bestimmte Masse an Menschen dafür, und genau darin liegt das Problem und auch die Chance. Wir haben nun Menschen bei uns, die vor brutalen Diktatoren und vor islamistischem Terror geflohen sind. Sie nun alleine mit ihrem Trauma zu lassen, wäre nicht nur ihnen gegenüber unmenschlich, sondern auch grob dumm und fahrlässig. Denn wir haben nun die Chance, diese Menschen regelrecht zu Botschaftern des Friedens auszubilden! Wir haben die Möglichkeit, ihnen Techniken und Strategien an die Hand zu geben, mit denen sie später ihre Heimatländern wieder aufbauen können und zugleich demokratische Prozesse in Gang setzen können, damit sich Diktaturen wie das Assad Regime und IS nicht wiederholen.
Strategien dafür sind bekannt und werden derzeit von einigen Menschen und Organisationen angewendet, allerdings nur in sehr kleinem Maßstab. Stellt euch vor, wenn das global, gemeinschaftlich und in großem Maßstab angewendet würde! Was für einen Einfluss das hätte! Was für eine Chance das wäre!
Wen es interessiert: Ein mir bekannter De-radikalisierungsexperte (Srdja Popovic) hat das Buch "Blueprint for Revolution" geschrieben, in dem er detailliert Techniken beschreibt, mit denen es möglich ist, selbst die brutalsten Diktaturen zu Fall zu bringen. Er entwickelte seine Techniken im jugoslawischen Bürgerkrieg, und war maßgeblich am Sturz des Milosevic-Regimes in Serbien und der darauf folgenden Demokratisierung beteiligt. Falls es euch entgangen ist: Serbien gilt als Musterland des Demokratisierungsprozesses. Menschen wie er arbeiten tagtäglich daran, diese Techniken in die Welt zu tragen. Geben wir ihnen halt eine Chance und sehen zu, dass wir den IS und andere Diktaturen, die unsere Welt bedrohen, von innen heraus transformieren.
Aber klar, ist ja viel besser, über die Flüchtlinge her zu ziehen... Was wollen die auch bei uns, die dreckigen Araber und Afrikaner...
Manchmal sind wir schon saublöd, wenn ihr mich fragt...
remember Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim So 30 Aug 2015 - 13:12
DANKE!
Wer des Englischen nicht mächtig ist: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
und weitere Bücher: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] ______________________________
Sky* is MaJic*
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim So 30 Aug 2015 - 21:45
Huhu
Möchte hier mal kundtun, dass ich Eure Gedanken hier als sehr wohltuend empfinde.
remember Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim So 30 Aug 2015 - 23:58
Cool, @Sky, dass du dich wieder meldest! _____________________________________________ "Zwischen Hass und Hilfe – Flüchtlinge in Deutschland: Hunderttausende Flüchtlinge sind in Richtung Deutschland unterwegs, so prognostiziert es der deutsche Innenminister.
Die Politik ist entsetzt über Brandanschläge, Fremdenfeindlichkeit und Hass in Heidenau, Freital und anderswo. Die "Frontal 21"-Reportage fragt, wie es so weit kommen konnte und ob die Verantwortlichen versagt haben. Ein Autorenteam war in ganz Deutschland unterwegs."
Frontal 21 | Sendung vom 01.09.2015 Frontal 21 spezial - Flüchtlingschaos in Deutschland
ZDF.de
unknown land
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Do 3 Sep 2015 - 9:58
Wandel beginnt im Herzen und überall dort wo man Menschen erreicht...
Deshalb ist die heutige Seite 1 der BILD ein starkes Signal an ihr Klientel ...
Alle L.I.E.B.E. unknown land
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Do 3 Sep 2015 - 15:11
Ich möchte die Träumereien an dieser Stelle kurz unterbrechen:
Zoey schrieb:
Wir sollten uns vielleicht überlegen, die Flüchtlinge noch schneller zu integrieren, sie in Schule/Uni/Ausbildung und Berufe gehen lassen.
Noch schneller? Nun, es gibt Einwanderer, die auch nach 30 Jahren nicht integriert sind und eine Parallelgesellschaft aufgebaut haben. Diese gibt es in einigen deutschen Städten, Berlin sowieso, Hamburg, Duisburg Marxloh (Duisburg Marxloh verkommt zum Ghetto ) usw.
Gestern abend kam im ZDF eine Reportage, mal zur Abwechslung keine manipulative sondern eine ehrliche: "Ein Staat - zwei Welten" von Rita Knobel-Ulrich. Die sollte man gesehen haben. Eine Gänsehaut ist nicht ausgeschlossen. Ein tolles Beispiel für gelungene Integration darin finde ich den türkischen Polizisten. Leider wurde die Reportage erst um 23.00 Uhr gesendet, aber zu finden ist sie schon auf Youtube:
Zum Thema Integration schreibt auch Buschkowsky (ehem. Bürgermeister von Berlin Neu-Kölln) Dinge, da kann man nicht glauben, dass sowas in Deutschland möglich ist. Bei einer Völkerwanderung, wie wir sie jetzt erleben, erscheint mir eine vernünftige Integration utopisch. Und dann möchte ich nicht wissen, wieviele IS-Schläfer unter den Ankommenden sind.
Ich sehe das alles nicht so rosig, was da auf uns zu kommt. In verschiedenen Flüchtlingsunterkünften ist es schon zu Krawall untereinander gekommen ... die bringen die Konflikte aus ihren Ländern hierher und tragen sie hier aus:
Krawallermittlungen auf versuchten Totschlag ausgedehnt
"... In der Nacht vom 19. auf den 20. August kam es in der thüringischen Stadt Suhl zu schweren Ausschreitungen, bei denen 17 Menschen verletzt und eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber sowie zahlreiche Autos verwüstet wurden (vgl. Suhl: Verletzte und Sachschäden in Erstaufnahmeeinrichtung). Die Krawalle begannen, als sich ein afghanischer Asylbewerber, der Seiten aus einem Koran gerissen hatte, vor syrischen Asylbewerbern, die ihn attackierten, in die Wachstube des Sicherheitsdiensts flüchtete.
Die Angreifer zogen sich darauf hin nicht zurück, sondern versuchten, die Tür der Wachstube einzutreten, worauf hin der Sicherheitsdienst Tränengas versprühte und die Polizei alarmierte. Als diese eintraf, wurde sie von den Angreifern umzingelt und unter Allahu-Akbar-Rufen mit Steinen beworfen, weshalb der Einsatzleiter Verstärkung aus der Landeshauptstadt Erfurt und sogar aus Bayern anfordern musste. Am Ende waren 125 Beamte, neun Notärzte und 90 Sanitäter im Einsatz. Inzwischen gesperrte Videoaufnahmen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) zeigen, wie der Mob auch andere Asylbewerber und Reporter mit Eisenstangen und Messern attackiert. Mehrere Brandstiftungen konnte die Feuerwehr relativ schnell unter Kontrolle bringen.... "
Bei solchen Berichten drängt sich mir die Frage auf, benehmen sich so Flüchtlinge, die aus ihrem Land fliehen mussten und Menschen angreifen, deren Land sie aufgenommen hat?
Ich hab Angst und ich hab Angst vor der Zukunft.
Zoey Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Do 3 Sep 2015 - 19:13
Liebe Sunflower,
Es ist tatsächlich alles andere als einfach. Du hast völlig recht, wenn du sagst, dass es Menschen gibt, die sich einfach nicht integrieren wollen, diese Menschen gehören wohl leider genauso dazu, wie Rassisten und Neonazis, die sich deutschem Recht und moralischen Standards auch nicht anpassen wollen. Es gibt solche Menschen, ich nenne sie auch "Arschlöcher", in allen Völkern, Nationen, Religionen und Kulturen und diese Leute sind in der Tat ein Problem. Nenn mich naiv, aber ich glaube dennoch, dass diese die Minderheit darstellen, sowohl in unseren eigenen deutschen Reihen, als auch bei den Flüchtlingen.
Was das Problem mit IS Schläfern angeht - ja das ist schwierig, das kann zum Problem werden. Zugleich haben wir natürlich auch deutsche Konvertierte, die hier geboren und aufgewachsen sind und zum IS überlaufen - auch ohne Flüchtlinge im Land, wäre der IS ein Problem
Dass die Menschen aus Kriegsgebieten ihre Konflikte hierher bringen - das bringt leider der Krieg mit sich. Stelle dir vor, da lebt ein Mann, dessen gesamte Familie von Assad ermordet wurde in einer Turnhalle neben einem Mann, der einer von Assads Schergen war, bevor er selbst fliehen musste. Wie reagiert dieser Mann wohl?
Stell dir vor, du bist ein irakischer Christ oder Schiite und hast es gerade so eben geschafft, aus der Hochburg des IS zu fliehen. Deine Frau liegt apathisch neben dir, wimmert und weint, denn sie wurde von IS Männern dutzende Male vergewaltigt. Und auf dem Feldbett neben dir liegt ein fromer sunnitischer Syrer, der soeben von Assad geflohen ist und aus purem Hass auf Assad sogar den IS unterstützen würde, wenn es nötig ist. Was machst du? Was macht er?
Es ist nun einmal ein Bürgerkrieg, bei dem Menschen, die sich bekämpfen, aus einem Land fliehen müssen. Der libanesische Bürgerkrieg (1975 - 1990) verlief ähnlich, wenn auch nicht ganz so grausam. Bis heute sind die Wunden nicht verheilt. Das ist ein Trauma, das diese Menschen durchmachen und mitbringen, das sich nicht mit normalen Maßstäben messen lassen kann. Trauma, liebe Sunflower, macht Dinge mit Menschen, die man sich kaum vorstellen kann.
Die Probleme sind da, die sind auch nicht weg zu diskutieren. Umso wichtiger ist es, die Menschen ganz aktiv aufzufangen, sie zu integrieren und auch zu de-radikalisieren wo nötig. Von nichts anderem schrieb ich oben.
Denn was sonst, wäre die Lösung? Sie einfach alle im Meer ertrinken lassen wie den kleinen Ailan, 3 Jahre alt, siehe Bild oben? Oder hingehen, Bodentruppen in den Nahen Osten schicken, einen dritten Weltkrieg riskieren? Oder einfach alle Flüchtlingsheime anzünden, wie es die Nazis hier bereits tun?
Die Situation ist nun einmal so wie sie ist, die Situation in Syrien, Afghanistan, Eritrea, Somalia, Nigeria, dem Irak und in Mali ist grausam und entsetzlich. Die Leute fliehen und das aus gutem Grund. Sie werden nicht aufhören zu fliehen, solange diese Kriege fortdauern. Alles was wir tun können ist, das Beste aus der Sache zu machen.
Ich glaube wir alle hier sind für faire Flüchtlingsquoten und eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge. Ich glaube wir alle wünschen uns mehr Engagement von Ländern wie Amerika, Australien, Kanada und ja, insbesondere auch von den Staaten wie Katar, Oman, den Emiraten und so weiter. Mir wäre es auch lieber, die Welt würde jetzt zusammen halten.
Aber ich kann deswegen jetzt trotzdem nicht schmollend zuhause sitzen und ängstlich meine Vorhänge zu ziehen, weil ich mich um die Zukunft sorge. Stattdessen kann ich aber los gehen, das Flüchtlingslager in meinem Ort besuchen, Kindern Teddybären schenken, mit Frauen kochen, sie zum Essen einladen oder ihnen sogar Deutsch beibringen. Denn je mehr diese Flüchtlinge sich angenommen und akzeptiert und menschenwürdig behandelt fühlen, umso weniger werden sie das Bedürfnis verspüren, sich von uns abzugrenzen, sich zu ghettoisieren, sich zu radikalisieren. Die überwältigende Mehrheit der Flüchtlinge liebt Deutschland, ist unendlich dankbar für das was wir hier für sie tun. Die überwältigende Mehrheit wünscht sich nichts sehnlicher, als zu uns zu gehören, zumindest so lange bis der Krieg zuende ist. Sie sind mehrheitlich absolut bereit, sich zu integrieren, sich an uns und unsere Lebensweise anzupassen und ihren Beitrag für dieses Land zu leisten. Es kommen Menschen zu uns, die nicht viel anders sind als wir. Die nicht viel anders reagieren als wir reagieren würde, wären wir an ihrer Stelle.
Woher ich das alles weiß? - Ich arbeite beruflich im Bereich De-Radikalisierung. - Teile meiner Familie sind im letzten Jahr von Syrien nach Deutschland geflohen und zwar übers Meer und über die gefährliche Balkanroute. - Ich arbeite ehrenamtlich mit Flüchtlingen, spreche ihre Sprache. - Ich organisierte im Mai einen Workshop mit jungen Männern aus Libyen, die gegen den IS gekämpft haben. Sie wurden verwundet oder mussten zusehen, wie ihre Freunde oder Freundinnen ermordet wurden, sie lebten zwei Jahre lang mit der Kalaschnikow unter dem Kopfkissen (keine Übertreibung, Realität) Sie sind jetzt in Istanbul, leben in Kellern oder unter der Brücke. Weißt du was sie tun? Sie lernen Englisch, Deutsch, Mathematik und Informatik übers Internet um irgendwann in Deutschland studieren zu können. Weißt du was sie am liebsten tun? Gedichte schreiben und Straßenhunde füttern. Ich würde mir jeden einzelnen dieser Jungs als Nachbarn wünschen, denn sie wären eine Bereicherung für jede Gemeinde.
Weißt du, ich träume hier nicht einfach so herum. Meine Gedanken basieren auf meinen Beobachtungen und Erfahrungen im Bereich politischer Arbeit und De-Radikalisierung. Ich weiß also sozusagen aus erster Hand, worum es in diesem Bereich geht, wo es Lösungswege gibt, wo die Probleme liegen und welche Chancen und Gefahren es dabei gibt.
Und die Sache ist nun so: Die Flüchtlinge kommen, so oder so. Es liegt nun an uns, wie wir mit der Situation umgehen: verharren wir in Angst und Abwehr oder entscheiden wir uns für Menschlichkeit und Mut?
Muss halt jeder für sich entscheiden, denke ich. Angst habe ich auch, glaubs mir. Ich kann deine Ängste gut verstehen. Aber es hilft trotzdem nix, wir müssen da durch und zwar so menschlich und mitfühlend wie es nur irgendwie geht.
cindi Moderator
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Do 3 Sep 2015 - 21:13
Ich glaube schon, dass die meisten Menschen hier Mitgefühl haben und es auch zeigen. Die Hilfsbereitschaft ist groß, vor allem dort, wo viele Flüchtlinge und Migranten im deutschsprachigen Raum "gestrandet" sind.
Ich glaube wir dürfen den Fehler nicht begehen, uns als Gesellschaft spalten zu lassen. Das halte ich für gefährlich. Wir dreschen uns den Kopf ja bald gegenseitig ein, wenn das so weiter geht. Die "Gutmenschen" auf der hellen Seite Deutschlands und die "Nazis" auf der dunklen Seite. Ich mein, so geht´s auch nicht.
Nicht jeder, der besorgniserregend in die Zukunft blickt und sich selbstverständlich Gedanken darüber macht, inwieweit ev. Abstriche im Sozialwesen zu erwarten sind, Steuerbelastungen steigen und drei Kinder in der Ausbildung hat ist gegen die Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten.
Dass nicht alle sich derzeit auf der Flucht bzw. auf der Suche nach einem besseren Leben befindlichen Menschen in Deutschland Platz finden können, wird auch jenen bewusst sein, die von Herzen gerne jedem helfen. Albanien beispielsweise hat gerade mal 2,7 Mio Einwohner, was würde mit diesem Land passieren, wenn nur Alte und Schwache zurückgelassen werden? Geht ja auch nicht, oder?
Eine vernünftige Verteilung, damit eben keine Ghettos entstehen können, wäre sinnvoll. Weitere Paralellgesellschaften zu installieren ist nicht förderlich. Bei einer Einwohnerzahl von mehr als 507 Millionen Menschen in 28 Mitgliederstaaten werden wir ja gemeinsam - als EU - als vereintes Europa jenen helfen können, die ihre Lebensgrundlage verloren haben. Das kann ja net so schwer sein.
Völlig kontraproduktiv sind für mich jene Talkshows, Berichte, Artikel etc. die der Bevölkerung erzählen, ihr, die Angst habt, ihr, die Kritik übt (am politischen Unwillen, zu handeln), seid schlecht, während ihr, die refugees welcome Taferln hochhaltet seid die Guten. Das stachelt die Menschen nur auf, damit wird ein Riss quer durch die Gesellschaft nur noch gefördert. Das brauchen wir schon gar nicht.
Gemeinsam pack´mas....wir müssen uns nur in der MITTE treffen.
Zoey Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Do 3 Sep 2015 - 22:42
Schau, ich verstehe jeden, der sich Sorgen über diese Krise macht. Ich glaube sogar, dass es niemanden gibt, der sich NICHT Sorgen macht, angesichts des Ausmaßes dieser Flüchtlingskrise. ich meine, es ist die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem zweiten Weltkrieg, das ist ein echt riesiges und sehr ernstes Problem. Jeder, der da noch lächelnd sagt "alles supi" ist nicht ganz dicht.
Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen. Und ich sehe auch, dass sich ein Riss durch die Gesellschaft zieht. Ich sehe nur leider eben auch, dass die Empathie schwindet. Und darin sehe ich im Moment eine der größten Gefahren für unser Land.
Je mehr Angst man selber hat, z.B. um seine finanzielle Sicherheit oder worüber wir uns sonst so in Deutschland sorgen, umso weniger Mitgefühl kann man für andere empfinden. Was dieser Empathieverlust aber tatsächlich langfristig und global bedeutet - das erschreckt mich weitaus mehr, als die Flüchtlingsströme. Denn Empathieverlust stellt nachweislich die Basis für Radikalisierung dar. Empathieverlust geht, auf lange Sicht gesehen, einher mit De-humanisierung (bedeutet das psychologische "Entmenschlichen" der "Anderen Seite"). Diese Entmenschlichung (Man sieht eine gesichtslose Masse an Flüchtlingen anstatt Individuen die Schreckliches durchgemacht haben), führt wiederum zu Radikalisierung und zwar leider schneller als man denkt. Radikal werden am Anfang eines solchen Prozesses nur wenige, doch diese stützen sich auf eine immer größer werdende Gleichgültigkeit und schließlich Zustimmung in der Bevölkerung.
Sprich: 99% der Menschen, die sich zu den besorgten Bürgern zählen, oder Vorbehalte haben, sind absolut keine Nazis, absolut keine Rassisten, absolut nicht radikal. Auch ich bin besorgt und habe Angst. Doch wir verlieren durch Angst und Sorge nach und nach das Mitgefühl und stumpfen ab. Sind wir dann einmal abgestumpft, und lassen zu, dass unsere Sorgen noch wachsen, entsteht in uns ein Gefühl von "Genervtheit" bis hin zu dem Gefühl, selbst Opfer zu sein. In der Konflikt-Psychologie nennt man das "Victimisation". Damit einher geht die Entmenschlichung des "Anderen", der "Fremden", der "Flüchtlinge". Hat die Mehrheit eines Volkes einmal diesen psychologischen Prozess durchlaufen und ist abgestumpft, so bildet es die Basis für Hass und Radikalismus. Das können wir derzeit in Europa und auch in Deutschland vielerorts beobachten.
Der Beginn war schleichend, nun wird es immer mehr. In der muslimischen Welt hat dieser Prozess viele Phasen durchlaufen. Unzählige Muslime sind z.B. mit dem Hass auf Juden/Israelis, oder auch auf die Amerikaner, oder den Westen ganz allgemein groß geworden. Das ist der Nährboden, auf dem Terrorismus und Hass gedeiht und wächst. Die große Mehrheit der Muslime sind eben KEINE Terroristen, doch ihre Ressentiments, ihre Vorurteile, ihr Opfer-Gefühl und die Entmenschlichung des "Gegners", sind so tief drin, dass sie die Basis für den Terrorismus bilden. Ohne diese Basis hätte der islamistische Terror kaum eine Chance.
Dasselbe findet hier in Deutschland statt, nur von der anderen Seite: Die große Mehrheit der Deutschen, selbst die Mehrheit der einstigen Pegida-Anhänger sind eben keine Brandstifter und gewalttätige Neonazis. Doch ihre Vorurteile, ihr Opfer-Gefühl, ihr Hass und die Entmenschlichung der Flüchtlinge bilden die Basis für nationalsozialistischen Terror.
Das dritte Reich hat ganz genau so angefangen. Jeder ideologische Krieg hat genau so angefangen.
Und darum heißt es: wehret den Anfängen.
Es geht nicht darum, Deutschland zu spalten. Es geht darum, Hass, Rassismus und nationalistischen Ideologien keine Basis zu bieten.
Das schaffen wir nur, indem wir es nicht zulassen, dass wir unsere Empathie, unser Mitgefühl verlieren.
Ich arbeite lange genug in diesem Bereich, um zu erkennen, wohin die Reise gehen kann, wenn wir nicht aufpassen. Denn ich sage: Rechtsnationaler Terror stellt eine ebensogroße Gefahr für den Weltfrieden dar, wie islamistischer Terror.
Um der Krise ein menschliches gesicht zu geben, lasst mich euch von einem Syrer erzählen, den ich kenne. Sein Name ist Adam, er ist 17 Jahre alt, schwul und lebt in Damaskus. Er wuchs mit dem Hass auf Amerika und Israel auf und wendete sich an mich mit der Bitte um De-Radikalisierung. De-Radikalisierungsarbeit beginnt damit, die Menschen auf der anderen Seite kennen zu lernen. So ermöglichte ich ihm Online-Freundschaften mit Israelis und Amerikanern mit denen er sich so gut verstand, dass es ihm sehr schnell gelang, seinen Hass zu überwinden. Sein Ziel ist nun, irgendwann einmal Psychologie zu studieren, um selbst im Bereich De-Radikalisierung zu arbeiten. Ich stehe in regelmäßigem Kontakt zu ihm und anderen Menschen aus Syrien. Vor einer halben Stunde erreichte mich eine Nachricht von ihm, dass der IS vor den Toren seiner Stadt steht. Er fürchtet derzeit um sein Leben, denn der IS köpft routinemäßig Homosexuelle und alle, die im Verdacht stehen, sich mit "dem Feind" zu verbrüdern. Richtig gelesen, der IS KÖPFT diese Menschen. Adam hat Todesangst. Er möchte fliehen, am liebsten nach Deutschland oder England (wegen Psychologiestudium). Doch es ist im Moment nicht möglich, aus Damaskus heraus zu kommen (überall Bomben). Wenn er es dennoch schafft, wird er zu Fuß in den Libanon laufen (gefählrich wegen Landminen und Luftangriffen mit Fassbomben, etwa 200km Fußweg, nur bei Nacht zu schaffen und über die Berge) Sollte er es in den Libanon schaffen, so wird er versuchen, sich als Kugelschreiberverkäufer oder Schuhputzer genug Geld zu verdienen, um einen Schlepper bezahlen zu können. Notfalls, so schrieb er mir, verkauft er auch seinen Körper (im Libanon gibt es viele Männer, die für Sex mit Jungs bezahlen). Er hat nichts zu verlieren - wenn der IS ihn erwischt, stirbt er sowieso. Also versucht er alles um zu fliehen und hoffentlich später seine Mama nachzuholen. Ich mache mir heute solche Sorgen um Adam, ich hoffe er überlebt. Ich hoffe, er muss nicht fliehen, ich hoffe der IS bekommt ihn nicht in die Finger. Ich habe unglaubliche Angst um ihn, ich kann euch das nicht beschreiben.
Glaubt mir, es fühlt sich anders an, wenn man Menschen aus diesen Ländern kennt. Es fühlt sich verdammt anders an, wenn Menschen die man lieb hat (Verwandte oder Freunde, in meinem Fall beides) in dieser Situation stecken. Man geht durch Deutschland, sieht Menschen, die sagen "das Boot ist voll" und man denkt nur daran, ob seine Verwandten oder seine Freunde überhaupt die Reise mit dem Boot überleben und was dann? Man denkt nur daran, wo der IS und wo Assad gerade stehen, wodurch die Menschen die man gern hat, getötet werden könnten. Man geht alle Möglichkeiten durch. Und man hört in Talkshows Menschen darüber debattieren, dass Europa mit den Flüchtlingen überfordert ist und denkt sich: Naja, eh klar. Aber morgen könnte mein Bekannter oder Verwandter von einem Beil geköpft werden.
Es fühlt sich anders an, wenn man dort jemanden kennt. Verzeiht mir also, wenn ich weniger Verständnis für unsere deutschen (auch meine eigenen) Sorgen aufbringen kann, als für die Sorgen derjenigen, deren Leben in unmittelbarer Gefahr ist.
Jedes Mal wenn ich mir denke "MAAAAN wer soll diese Flüchtlingskatastrophe bezahlen?!?", schimpfe ich mit mir selbst. Denn Adam und die anderen, könnten morgen sterben. Verzeiht mir also, wenn ich in diesem Thema emotionaler bin, als sonst.
Zuletzt von Zoey am Sa 5 Sep 2015 - 23:18 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
remember Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Fr 4 Sep 2015 - 18:59
cindi schrieb:
Nicht jeder, der besorgniserregend in die Zukunft blickt und sich selbstverständlich Gedanken darüber macht, inwieweit ev. Abstriche im Sozialwesen zu erwarten sind, Steuerbelastungen steigen und drei Kinder in der Ausbildung hat ist gegen die Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten.
Dass nicht alle sich derzeit auf der Flucht bzw. auf der Suche nach einem besseren Leben befindlichen Menschen in Deutschland Platz finden können, wird auch jenen bewusst sein, die von Herzen gerne jedem helfen. Albanien beispielsweise hat gerade mal 2,7 Mio Einwohner, was würde mit diesem Land passieren, wenn nur Alte und Schwache zurückgelassen werden? Geht ja auch nicht, oder?
Denke ich auch so. Danke! Der Bamf-Chef Manfred Schmidt hat behauptet, dass über 40 % aller Asylanträge von Menschen aus den Balkanstaaten stammen. Den Rückkehrern gehts in Kosovo nicht gut, natürlich kommen sie wieder. Sie sind nicht mehr berechtigt, hier zu bleiben, weil dort kein Krieg mehr ist. Man nennt sie: Wirtschaftsflüchtlinge.
Klar kann Deutschland alle ehemaligen Asylbewerber nicht ihr Leben lang in deren Heimatländern versorgen. Aber Deutschland hat versprochen, Starthilfe zu leisten. Jedoch gab es diese nur für 290 Rückkehrer nach Kosovo, während es 3 mal so viele Rückkehrer gab.
Zoey hat mal einen Marshallplan in der Nachkriegszeit für Deutschland erwähnt: Genau das wäre vgl. die Alternative der EU für die Länder in der Nachkriegszeit. Natürlich bedeutet das: Portemonnaie auf. Aber ohne diese materielle Hilfe wird der Anlauf von Menschen aus den Balkanstaaten nicht aufhören und man kann das ihnen nicht verdenken. Es muss geholfen werden.
Ich sehe nur leider eben auch, dass die Empathie schwindet. (...) Denn Empathieverlust stellt nachweislich die Basis für Radikalisierung dar. Empathieverlust geht auf lange Sicht gesehen einher mit De-humanisierung (bedeutet das psychologische "Entmenschlichen" der "Anderen Seite").
Diese Entmenschlichung(Man sieht eine gesichtslose Masse an Flüchtlingenanstatt Individuen die Schreckliches durchgemacht haben), führt wiederum zu Radikalisierung und zwar leider schneller als man denkt.
Sehr richtig,
Ein Wirtschaftsexperte hat mal gesagt: Das System des Kapitalismus hält nur, weil es auf Egoismus jedes Einzelnen basiert. Du mir, ich- dir und für die Allgemeinheit – springt in Form der Steuerabgaben – auch was ab. So hält sich die Welt zusammen. Nur Geld hält auch die Europäische Union zusammen. Und die UNO – keine Ahnung, wozu sie für die Flüchtlingshilfe gut ist. -
- Der Mund, der aus unserer Hand frisst, aber so richtig – sehe ich deren Arbeit in der Sache nicht. Vllt habe ich was übersehen? Sie könnten Hilfsflugzeuge in die Türkei u. in den Libanon schicken, um Flüchtlinge von dort aus nach Österreich und Deutschland zu befördern, damit sie hier sicher ankämen.
Aber nee… Man lässt sie lieber im Wasser ersaufen, damit möglichst wenige Europa erreichen. Das ist doch unsere Politik. Meist die kräftigsten Burschen erreichen so Europa. Aber Frauen und vor allem – Kinder – ja unsere Steuerzahler von morgen (!) – lassen wir jetzt da drüben unter den Booten ersaufen.
Dumme, blinde, kurzfristig denkende Politiker, die wie immer nur auf kurzfristige Profite abzielen und langfristig – immer scheitern.
Nicht etwa die „Nächstenliebe“ hält die EU zusammen. Nur das liebe Geld, wenn es für einen abspringt. Richtig sagte Teufel zu Jesus: „Diese Welt ist mir (dem Teufel) überlassen“ - Geld regiert die Welt. Nicht etwa Mitgefühl und Nächstenliebe.
So ist der Mensch. Egoistisch. Alles meins, mir und für mich; Was habe ich davon und - was krieg ich dafür: Das Motto des Menschen. Und wir bläuen uns ein: Das wäre voll normal und gesund.
Wenn aber eine Gruppe von Blüten (Menschen in der EU) auf diejenigen sch*ßt, die sich gerade im Krieg retten wollen und statt zu helfen, sich mit Zäunen (spanische und ungarische „Blüten“ ) und dem Dublin-Abkommen (Deutschland etc.) abriegelt, - stirbt ein Teil der ganzen Blume/der Menschheit und ist denkbar – bald die ganze Menschheit durch den 3. Weltkrieg -, wenn man den IS – Terror & Co nicht stoppt). Das ist nun zum: Was krieg ich dafür und was habe ich davon, wenn ich andere rette.
Wenn du einer Katze ein Stück Fleisch gibst – selbst wenn sie noch satt ist, - frisst sie es selber. Sie kann es höchstens ihrem Kätzchen geben. Aber schon gar keiner anderen Katze, die ihr noch ganz fremd ist.
So ist auch der Mensch: Auf keinen Fall anders. Und so ist er ein Tier von Kopf bis Fuß. Höchstens sorgt er für seine Nächsten. Und zu: jede Woche ein paar Hundert Flüchtlinge – im Meer ertrunken: Oh tut mir Leid! Und im LKW ein paar zig: -Oh wie schade!.. Und das wars dann: Wann ist unser 3. Urlaub dieses Jahr? Unsere Sorgen sind nichts im Vergleich zu existenziellen Sorgen der Menschen, die nicht wissen, ob sie die Bootfahrt heute noch überleben.
Ja, Zoey geht es schlimm: Weil Zoey in Syrien Menschen hat, die zu den Nächsten gehören. Aber anderen – geht das nicht dermaßen nahe. Sind ja nicht deren Nächsten. Sie zittern um das eigene Wohl, - nicht um die eigene Existenz oder Leben. Nur um ihr Wohl. Nur darum, dass es vllt nicht so gewohnt bequem sein würde, weil man ja das Fleischstück mit völlig Fremden teilen müsste.
Wenn man nicht richtig die Antwort weiß, fragt man die Größe.
Man nennt sich MJ-Fans. Wie würde das Ganze Michael Jackson sehen, Leute? Wie würde er das sehen und was würde er sagen, wenn Flüchtlinge in Scharen in sein Land kämen? Was würde er machen? _______________________________
Zoey Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Sa 5 Sep 2015 - 20:28
Das Problem ist: Andere Länder wie z.B. die arabischen Emirate, USA, Kanada, Australien, etc. nehmen kaum oder gar keine Flüchtlinge auf. Andere wie Großbritannien tun das äußerst widerwillig. Und wieder andere wie Ungarn, das faschistischste Land Europas derzeit, Estland, Polen und andere Osteuropäische Ländern weigern sich entweder, bestimmte Flüchtlingsgruppen rein zu lassen (Polen will nur Christen, Estland bitte keine Afrikaner) oder behandeln die Flüchtlinge wie Vieh, sperrt sie in Internierungslager oder lässt sie einfach auf der Straße liegen. Der Mensch braucht als allererstes Sicherheit. Das ist der erste Grundbedürfnis. Sicherheit, Nahrung, Obdach. Doch direkt danach und sogar teilweise noch wichtiger, kommt das Bedürfnis nach Perspektive. Menschen ohne eine Perspektive werden binnen kurzer Zeit schwerst depressiv. Daraus folgt oft Radikalisierung und Kriminalität. Psychologisch gesehen ist eine Zukunftsperspektive sogar noch wichtiger als Sicherheit und Obdach, denn wer nur herum sitzen kann und nicht aktiv an seinem Leben arbeiten oder sein Leben gestalten kann, ohne Hoffnung auf eine Zukunft, der wird zwangsläufig depressiv und irgendwann suizidal. Das erklärt, warum kein Flüchtling in Ungarn bleiben will, wo es für sie keinerlei Perspektive gibt. In Ungarn dürfen sie nicht arbeiten, werden eingesperrt, dürfen sich nicht frei bewegen. Die Kinder verlieren ihre Schulbildung, junge Leute können nicht studieren oder eine Ausbildung machen, Erwachsene können sich nicht um die Zukunft ihrer Kinder kümmern... Es ist ein Leben, das fast gleichbedeutend mit einem psychologischen Sterben ist. Die Flüchtlinge wissen das instinktiv und sie wissen auch, dass Länder wie Deutschland ihnen eine Perspektive bieten. Sie kommen nicht wegen den paar Euro Taschengeld zu uns. Sie kommen nicht wegen den Keksen, die wir Bürger an sie am Bahnhof verteilen wenn sie ankommen. Sie kommen wegen der Perspektive. Andere Länder müssen die Flüchtlinge aufnehmen, sich verpflichten eine bestimmte Quote zu erfüllen. Aber gleichzeitig müssen sie sich verpflichten, den Menschen eine würdige Behandlung zukommen zu lassen, und ihnen die Perspektive auf Schulbesuch und Integration auf den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Das sind die wichtigsten Grundpfeiler, ohne die es nicht geht.
Wann sieht die Politik der Welt das endlich ein? Aylan, der kleine syrische Junge, musste sterben weil Kanada seiner Familie kein Asyl gewähren wollte. So waren sie gezwungen, mit einem elenden kleinen Gummiboot übers Meer zu fahren. Aylan, sein Bruder und seine Mama ertranken. Nur sein Papa überlebte, die Jungs starben in seinen Armen, seine Frau starb neben ihm. Aylan wurde an den Strand in Bodrum gespült, wo man ihn fand. Seni Bild ging um die Welt, erreichte uns alle vor den Fernsehbildschirmen. Rüttelt uns das endlich auf? Werden wir nun endlich aktiv? Oder ist Aylan, wie zehntausende anderer Kinder auch umsonst gestorben???
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Sa 5 Sep 2015 - 23:33
Remember schrieb:
Man nennt sich MJ-Fans. Wie würde das Ganze Michael Jackson sehen, Leute? Wie würde er das sehen und was würde er sagen, wenn Flüchtlinge in Scharen in sein Land kämen? Was würde er machen?
Ja, was würde Michael Jackson machen? Wie würde er reagieren? Seht ihr ihn auch vor euch? Wie er vor dem Fernseher sitzt, ganz nah dran, die Bilder sieht und weint? Wie er das Gesicht in den Händen vergräbt und bittere Tränen der Verzweiflung und Trauer weint über die Untätigkeit der Welt... So sehe ich ihn. Und dann sehe ich ihn am Klavier, wie er Lieder über Lieder schreibt. We are the World - diesmal für die Flüchtlinge. What more can I give Man in the Mirror Heal the World People of the World We've had enough Earth Song
All das, all diese Lieder hat Michael sicher mit Tränen in den Augen geschrieben. Er hat sie geschrieben um die Welt wach zu rütteln. Aber er hat noch mehr getan: Gespendet hat er, Unsummen. Charity Konzerte hat er gegeben, Menschen hat er aufgenommen, Kinder besucht... Er ist nicht mehr auf dieser Erde, also müssen wir diese Aufgabe übernehmen. Sind wir nicht seine Fans? Was bedeutet Fan-Sein überhaupt für Michael Fans? Bedeutet es, seine Musik geil zu finden und jedes Album zu kaufen? Oder bedeutet es auch, von ihm zu lernen, seinem Beispiel zu folgen?
Für mich persönlich hat meine Liebe zu MJ immer schon bedeutet, seine Liebe zur Welt zu teilen. Ich wäre heute nicht die, die ich bin, ohne ihn. Und ich habe das Gefühl - Army of Love bedeutet nicht (nur) Rosen an sein Grab zu tragen. Es bedeutet vielmehr, die Welt zu heilen, mit vereinten Kräften. Jeder muss bei sich anfangen, beim Man in the Mirror. ob man das mit Flüchtlingsarbeit oder mit Umweltschutz tut, ob mit liebevoller Pflege der eigenen Angehörigen oder wildfremden Menschen, ob durch eine Umarmung oder eine Geldspende - ganz egal. Aber wenn wir unser Mitgefühl verlieren, dann haben wir uns selbst verloren.
Ich habe Schwierigkeiten, keine Gesichtslose Masse an Flüchtlingen zu sehen, sondern Individuen, die Schlimmes erlebt haben. Ich habe Schwierigkeiten damit, nicht nur die Probleme zu sehen, die mit den Massen an Refugees in unser Land kommen, sondern die Einzelschicksale. Ich gebe es offen zu - ich muss jeden Tag selbst daran arbeiten, nicht abzustumpfen. Mir geht es da, wie jedem anderen Menschen auch. Aber ich will nicht aufgeben. Ich will nicht abstumpfen und nur eine Masse an Menschen sehen, die man unterbringen muss. Ich möchte weiterhin Gesichter, Menschen, Personen, Schicksale sehen. Ich will weiterhin die Möglichkeit haben, den Menschen die da leiden, ein kleines bisschen Liebe zu geben. Ich muss mich jeden Tag daran aufrichten, das ist schwer. Aber ich will's tun weil Michael es auch getan hat. Jeden einzelnen Tag.
Fleur Moderator
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim So 6 Sep 2015 - 9:08
Ich möchte mal kurz danke sagen für Eure Gedanken und Argumente hier und besonders für Deine Offenheit, Zoey!
Zoey Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim So 6 Sep 2015 - 11:04
Wisst ihr, so stelle ich mir das vor: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Wenn ich Zweifel habe, wie ich mich verhalten oder wie ich fühlen soll, dann frage ich mich immer: Was wäre, wenn es alle täten?
Was wäre, wenn alle Menschen Mitgefühl und Liebe für Menschen in Not zeigen würden? Was wäre, wenn alle Menschen denjenigen die in Not sind, mit Misstrauen, Skepsis und einer kalten Schulter begegnen würden?
Echt, fragt euch das mal. Was wäre, wenn es alle täten?
Das ist Kants kategorischer Imperativ: "Handle stets so, dass deine Taten als Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung verwendet werden könnten" Oder auch: Handle so, wie du dir wünscht, dass alle handeln würden.
cindi Moderator
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim So 6 Sep 2015 - 11:22
Hier ist ein Interview mit Karin Leukefeld, die die Ursachen des Massenelends der Flüchtlinge näher erläutert. Leukefeld ist Syrien Korrespondentin, die im Mittleren Osten wirklich vor Ort ist, mit den Menschen spricht und darauf bauend Analysen erstellt, die nicht nur Stereotype bedienen.
27. August 2015 um 10:28 Uhr
„Die Perfidie ist, dass diese Fluchtbewegungen politisch instrumentalisiert werden“
Verantwortlich: Jens Berger
In den Medien ist bereits von einer neuzeitlichen Völkerwanderung die Rede. Und auch über die Verantwortung sogenannter Schlepperbanden für die Flucht womöglich krimineller, mindestens aber heimlich wohlhabende Flüchtlinge wird diskutiert. Rassismus und Nationalismus haben Hochkonjunktur. Die Ursachen des Massenelends der Flüchtigen werden jedoch kaum erforscht. Die Syrien-Korrespondentin Karin Leukefeld berichtet im Interview mitJens Wernicke von einem Wirtschafts- und Stellvertreterkrieg, der zunehmend zum Exitus des syrischen Staates führe, die Bevölkerung in den Hungertod treibe und bereits 11 Millionen Syrer auf die Flucht getrieben hat.
Hier das ganze Interview: http://www.nachdenkseiten.de/?p=27340 ---------------------------------------------------------------------------------------------------
remember schrieb:
Klar kann Deutschland alle ehemaligen Asylbewerber nicht ihr Leben lang in deren Heimatländern versorgen. Aber Deutschland hat versprochen, Starthilfe zu leisten. Jedoch gab es diese nur für 290 Rückkehrer nach Kosovo, während es 3 mal so viele Rückkehrer gab.
Du hast den Kosovo als Beispiel genommen. Einige Fakten: 33 % der Bevölkerung ist unter 16 Jahre alt, 50 % unter 25. Organisierte Kriminalität (die durch die Schwäche der Justizbehörden nicht einzudämmen ist) sowie Korruption bis in politische und wirtschaftliche Kreise, größtes regionales Zentrum für Drogenschmuggel, Drogenhandel nahm nach dem Kosovokrieg unkontrollierbare Züge an - 40 % des in Europa verkauften Heroins kam aus dem Kosovo. Die europäische Kommission sieht die Eindämmung des Drogenhandels als das Hauptproblemfeld in der weiteren europäischen Kosovopolitik an. ...usw. die Problematik bzw. die Ursachen sind vielfältig und komplex.
Geldleistungen würden hier nicht viel ändern, denke ich, bereichern würden sich jene, die für das Elend und die Not mitverantwortlich, wenn nicht hauptsächlich verantwortlich sind. Wie soll den Menschen, die sich aussuchen können, entweder kriminelle Handlungen als Einnahmequelle und Lebensgrundlage heranzuziehen oder eben durch Perspektivlosigkeit völlig verarmen, geholfen werden?
Ich meine Geld dahinzuschicken wird im Kosovo wie auch in Albanien und und und keine Lösung sein, weil sich nichts ändern wird. Das System muss geändert werden - aber wie?
Wisst ihr, keiner flieht freiwillig. Jeder lässt alles zurück, was er sich durch harte Arbeit aufgebaut hat. Weil es entweder gar nicht mehr vorhanden ist, oder droht, weggebombt zu werden. Viele haben ihre Angehörigen, Eltern, Geschwister, Kinder.....bereits beerdigen müssen. Machen wir unser Herz auf und helfen so gut wir können.
komet13
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Mo 7 Sep 2015 - 0:30
hi ihr lieben,
'eigentlich' ist das nicht meine zeit, um zu schreiben.. ich bin ja eher der frühe wurm.. aber das thema ist so nah, dass es mir keine ruhe lässt..
nach meinem urlaub war ich heute bei einer demo für das willkommen (manchmal hab ich den eindruck, dass menschen, @vielleicht auch du sunflower, einfach vergessen, was diese menschen durchgemacht haben..)
dann habe ich mir von aussen dieses erstaufnahmelagerersatzzelt in bensheim angeschaut..
schon von aussen sehr bedrückend.. nur, wie geht es den menschen drinnen..
morgen werde ich versuchen, an dem wachpersonal vorbeizukommen zu dem drk..die dort offenbar vor ort sind..
Zoey Admin
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Mo 7 Sep 2015 - 20:07
Heute einen Gedanken gehabt:
Wir haben hier in Westeuropa seit 2 Generationen Frieden. Das ist in der Geschichte Europas einmalig und kam bisher so gut wie noch nie vor. Seit 2 Generationen haben wir uns daran gewöhnt, dass alles rosig ist, dass wir alles haben, was wir brauchen, dass wir in Sicherheit und in relativem Wohlstand leben. Ja, Wohlstand, denn selbst eine Harz4 Familie die mit allem sparen muss, wo es nur geht, besitzt mehr als 70% der Weltbevölkerung. Sie haben fließendes Wasser, geheizte Wohnungen, meist Elektrizität und genug Essen um nicht zu verhungern. Es mangelt den Armen hier bei uns vielleicht an vielem, doch überleben kann hier jeder, verhungern muss niemand.
In anderen Ländern ist das nicht so. Und wir sind es gewohnt, dass das ewig so weiter geht. Nun kommen die Auswirkungen eines weit entfernten Krieges zu uns (oder vielmehr von mehreren weit entfernten Kriegen) und plötzlich stehen wir da und wissen nicht, wie wir mit dieser Veränderung umgehen sollen. Sie macht uns Angst, denn womöglich wird sich unser Land, unsere Lebensweise, ja vielleicht sogar unsere Kultur verändern. Ganz sicher werden sich viele Dinge ändern, das bringt die Globalisierung eben so mit sich. Ob mit oder ohne Flüchtlingskriese - Veränderung passiert. Nun eben schnell und aprupt anstatt langsam und subtil. Es hat in der Welt schon immer Migrationsbewegungen gegeben, auch große. Im 30 Jährigen Krieg waren ganze Landstriche hier in Deutschland komplett entvölkert, Tausende Menschen wurden zu Flüchtlingen, zogen weg, andere kamen.
Teile Baden Württembergs beispielsweise wurden komplett entvölkert und dann von anderen Menschen (z.B. aus Tirol) wieder bevölkert. Da hat ein kompletter Austausch der Bevölkerung stattgefunden - habt ihr das gewusst? Ich nicht, gerade erst gelesen. Dagegen ist das, was wir heute erleben, ein Kinderspiel, meine Freunde.
Vor 70 Jahren waren große Teile unserer Bevölkerung selber Flüchtlinge. Millionen Menschen aus Ostpreußen, etc. mussten hier eingegliedert werden und das direkt nach dem Krieg, als das Land ohnehin komplett am Boden lag. War bestimmt auch eine große Herausforderung. Man hat es aber geschafft, trotz Hungerwinter und bitterer Armut. (Warum hat man es geschafft? Marschallplan, meine DAmen und Herren)
1989 mit der Wiedervereinigung - das war auch nicht easy. Hat man aber geschafft.
Und ich bin sicher Europa bekommt auch diese Kriese mit vereinten Kräften hin, wir müssen uns halt nur an den Gedanken gewöhnen, dass die Welt sich verändert, und wir mit ihr.
Es liegt nun an uns, wie wir mit diesen Veränderungen umgehen. Der "guten alten Zeit" hinterher zu weinen, ist ja ein bisschen albern, angesichts der Tatsache, dass die "gute alte Zeit" sowieso nur ein fiktives Konstrukt ist. Die Flüchtlinge fort zu wünschen ist genauso kindisch, und außerdem kotzt mich das Genöle der rechtslastigen Jammerlappen langsam echt an.
Es geht nur mit Liebe im Herzen und Solidarität. Beides sehe ich in Deutschland und beides vermisse ich in Deutschland. Jetzt ist es Zeit, die Dinge in die Hand zu nehmen, mit Mut und Mitgefühl.
komet13
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Di 8 Sep 2015 - 0:09
hi liebste zoey,
das muss ich jetzt einfach mal sagen.. ein danke an dich..für deine weitreichenden analysen..
in der momentan existierenden situation würde ich nicht mal auf die idee kommen, so 'weit' zu schauen..
ganz pragmatisch bin ich heute zu dieser aussenstelle des erstaufnahmelagers giessen hier in bensheim gegangen...
dass grade keine kleidung benötigt wird..ist ja gut..
nur, mich haben diese blicke echt fertig gemacht... ich kann schon ne menge aushalten.. aber diese unendlich traurigen blicke von den vielen menschen dort..
mein gott, in solchen augenblicken wünsche ich mir michael an meiner seite..
heisst: natürlich werde ich wieder dorthin gehen.. ich bin blauäugig, von daher ist 'wegschauen' keine option für mich..
unknown land
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Thema: Re: Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim Di 8 Sep 2015 - 1:42
cindi schrieb:
Zoey, ich möchte mich auch bei dir bedanken. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Wisst ihr, keiner flieht freiwillig. Jeder lässt alles zurück, was er sich durch harte Arbeit aufgebaut hat. Weil es entweder gar nicht mehr vorhanden ist, oder droht, weggebombt zu werden. Viele haben ihre Angehörigen, Eltern, Geschwister, Kinder.....bereits beerdigen müssen. Machen wir unser Herz auf und helfen so gut wir können. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Da möchte ich mich erst einmal unbedingt anschließen... Zoey - Danke -
vor allem auch für das was Zoey bei ihrem letzten Beitrag gesagt hat. Es ist nicht das erste Mal, dass es in Deutschland zu gravierenden demografischen Veränderungen gekommen ist.
Insbesondere durch den 2. Weltkrieg... ich möchte nicht darauf herum reiten aber heute noch kann man in Deutschland kein Grundstück oder Haus kaufen, ohne das "jewish claims" untersucht werden. Meistens gibt es keine "Ansprüche" und das hat seinen traurigen Grund.
Auch Deutsche mussten, wie Zoey schon gesagt hat, ihre Heimat in Ostpreußen und Schlesien verlassen. Deutschland wurde von den Alliierten nicht fallen gelassen, sondern man hat das Potential erkannt "Frieden durch Hilfe" zu schaffen. Übrigens nicht zu vergessen die "Berliner Luftbrücke", bei der 2,2 Millionen Menschen - über ein Jahr lang nur durch Flugzeuge versorgt werden konnten. Eine ganze Stadt!
Wir haben allen Grund zu helfen... und brauchen keine Angst haben...
Selbst wenn auf 80 Millionen Einwohner alle geschätzten 800 Tsd. Flüchtlinge nur zu uns kämen, wäre dass 1 Flüchtling auf 100 Einwohner. Das steht zu keinem Verhältnis früherer demografischer Veränderungen. Können nicht 100 Menschen, einem Menschen helfen?
Uns fehlen sogar, nach wie vor, junge Menschen und Kinder. Außerdem sind Flüchtlinge bei guter Integration, nicht lange von Hilfe abhängig, wenn sie selbst arbeiten dürfen und damit ihre eigene "Nachfrage" schaffen. Das bringt Wachstum, von dem alle profitieren.
Es ist jetzt das einzig Richtige zu schauen, wie es auch Komet13 schreibt, welcher Bedarf und welche Hilfe in der eigenen, unmittelbaren Umgebung nötig ist. Es ist das einzig Richtige, diesen Menschen in die Augen zu schauen, um zu fühlen was sie durchgemacht haben und zu sehen was sie brauchen, damit man ihnen helfen kann. Ich bin überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit der Deutschen zu helfen, bereit ist. Nur muss diese Mehrheit weiter aufstehen und gegenüber der fremdenfeindlichen Minderheit Stellung beziehen.
Mittlerweile tut sich was in Deutschland und auch bei uns ist es so, es werden Vereine oder Facebook Seiten zur Aufklärung der Bevölkerung gegründet, die einen Gegenpol zur Fremdenfeindlichkeit ausstrahlen. Hier ein Beispiel:
Jeder Einzelne sollte das Ganze als echte Chance sehen und nutzen... Die Chance Allianzen zu bilden um damit, nicht nur Landes-, Deutschland- oder Europaweit, eine klare Message der Menschlichkeit und Nächstenliebe auszustrahlen. Dann werden noch weitere Generationen und viele Völker in Frieden leben können.
Damit zeigen wir radikalen Kräften die "Stirn" und - vor allem auch deren Anhängern - eine echte Alternative.
Meine eigenen Überlegungen der Hilfe gehen in die Richtung, entweder eine Art Patenschaft für eine Familie mit Kindern oder für allein gereiste Jugendliche zu übernehmen. Bei uns laufen jedenfalls jetzt solche Möglichkeiten an. Denn es werden große Flüchtlingsheime in ehemaligen russischen Kasernen eingerichtet und man versucht im Vorfeld die Bevölkerung mit einzubeziehen. Sicherlich versucht man auch aus Fehlern zu lernen.
Alles L.I.E.B.E. und vielen Dank für eure Gedanken...
Verletzte bei rechtsextremen Ausschreitungen gegen Asylbewerberheim