Larry King Interview mit Jermaine auf FL Teil1Larry King interviewt Jermaine auf Forest LawnLarry King: Hier ist Michael Jackson begraben. Heute ist es ein Jahr her, dass die Nation über den Tod dieses unglaublichen Superstars im Alter von 50 Jahren bestürzt war. Andere Menschen sind hier übrigens ebenfalls begraben, darunter Lucille Ball, Chuck Berry, Clark Gable, George Burns, Jimmy Stewart, Humphrey Bogart, Carole Lombard, Spencer Tracy.
Unser Ehrengast ist Jermaine Jackson. Darf man Sie das fragen? Wie war für Sie dieses Jahr?
Jermaine Jackson: Es ist hart gewesen, Larry. Es ging so schnell vorbei. Wir waren und sind dabei, die einzelnen Puzzleteile zu einem Ganzen zusammenzusetzen. Und wir als Familie haben viele Treffen gehabt. Wir versuchen einfach durchzuhalten.
Larry King: Haben Sie sich damit abgefunden? Haben Sie es akzeptieren können, da er ja so jung war?
Jermaine: (seufzt) Es ist so hart. Nein, wir haben uns noch nicht damit abgefunden. Wir lernen damit zu leben. Aber wir können es nie akzeptieren. Es ist einfach schwierig, so schwierig.
Larry King: Wir erinnern uns alle daran, den Film gesehen zu haben. Ich meine, wer hat ihn schon nicht gesehen? Nun, wo war hier vor dem Mausoleum, in dem dein Bruder begraben ist, ...wo war die Beerdigung? War sie genau hier?Jermaine: Ich denke, es war hier irgendwo um die Ecke.Anmerkung: Wie bitte - irgendwo um die Ecke :scratch:
Larry King: Sie haben einen Teppich ausgebreitet, nicht wahr?
Jermaine: Ja, genau, sie haben einen Teppich ausgebreitet. Dadurch wurde ein privates Gefühl geschaffen, was die unmittelbare Familie und besondere Freunde und Gäste erleben konnten. Yeah.
Larry King: Das war eine Nacht! (nickt)
Jermaine: Es ist schwer. Sehr emotional, als ich vorfuhr. (schüttelt den Kopf)
Larry King: War es auch heute emotional?
Jermaine: Ja, sehr, sehr, weil ich einfach nicht glauben kann, dass schon ein Jahr vergangen ist. Als es passierte, kamen einfach so viele Erinnerungen wieder in mir hoch: die Kindheit und die Dinge, die wir taten als Familie, als Gruppe der Jackson 5. Und es war sehr schwer.
Larry King: Als der Film in die Kinos kam, so denke ich, haben wir schließlich erkannt, was für ein großer Künstler und nicht nur das, sondern auch, was für ein sensationeller Mensch er war.
Jermaine: Yeah, aber warum erkannten sie es nicht, als er lebte. Denn seine Musik... Wenn man auf den Inhalt seiner Texte und seiner Musik achtet...das ist es, was er ist. Das ist es, was er schrieb…aus seinem Herzen, seiner Seele. Es ist traurig, weil Leute jetzt erst erkannt haben, was für ein Mensch er schon immer war. Aber er ist nicht hier, dies mitzuerleben.
Larry King: Wurde er zu Lebzeiten unfair behandelt?
Jermaine: Er wurde unfair behandelt, weil...er derart missverstanden wurde. Und er versuchte, die Welt auf seinen Schultern zu tragen und ihr bewusst zu machen, was wir als Menschen tun müssen. Ja, er wurde unfair behandelt. Ja.
Larry King: Besucht die Familie ihn oft?
Jermaine: Wir kommen hierher und Freunde kommen hierher und bringen Blumen, denn ich bin hier gewesen und habe viele verschiedene Bestuhlungen um seine Grabstätte gesehen. Und - es ist innen sehr kalt. Dort ist ein dunkler Korridor. Es ist kalt.
Larry King: Ja, wir dürfen nicht hineingehen. Aber es ist dunkel und kalt?
Jermaine: Es ist kalt, Larry. Wenn man diesen Korridor entlang geht, hört man nur seine Fußtritte. Und - Michael sollte nicht hier sein. Schon immer dachte ich das.
Larry King: Wo wollten Sie ihn haben?
Jermaine: In Neverland.
Teil2Larry King: Als wir dort zusammen waren…
Jermaine: Genau, da sagte ich das.
Larry King: Wir nahmen das Gespräch früher in der Woche auf. Wie wird die Familie seinen Todestag begehen? Werden Sie etwas Besonderes tun…Freitag, diesen Freitag, wenn wir übertragen?
Jermaine: Ja, wir werden zusammenkommen. Und…wahrscheinlich Songs hören und singen und solche Sachen, um uns an all das Gute zu erinnern, was er getan hat.
Larry King: ...und versuchen, es freudig zu begehen?
Jermaine: Wir versuchen es, aber gleichzeitig schmerzt es auch. Aber er würde wollen, dass wir fröhlich sind. Michael war sehr besonders in dem Sinne als er, so hatte ich das Gefühl, etwas spürte. Über sein Leben. Und…er sagte bei zahlreichen Gelegenheiten zu meiner Mutter, dass er spürte, bedroht zu werden und glaubte, jemand versuchte ihn zu töten.
Larry King: Wirklich?
Jermaine: Ja, ja.
Larry King: Er hatte eine Vorahnung, dass er früh sterben würde…gewaltsam? Oder auf eine andere Art und Weise?
Jermaine: (seufzt) Ja, durch irgendjemanden.
Larry King: Wie geht es Randy? Wir hörten, dass er Ihnen einen Schrecken eingejagt hat.
Jermaine: Randy geht es gut. Er hat mich auch erschreckt, weil Randy…
Larry King: Was war passiert?
Jermaine: Er hatte Brustschmerzen, die – aber sie waren an seinem Herzen. Er hat sehr, sehr viel gearbeitet…Dinge zusammengehalten mit der Familie und andere Sachen. Wir haben einen Anruf bekommen - Ich denke, es war bei den Laker playoffs – dass er eilig ins Krankenhaus gebracht wurde. Es geht ihm nun gut. Ich sah ihn letztes Wochenende und er sagte, es gehe ihm viel, viel besser. Er nimmt es leicht. Danke!
Larry King: Sind Sie – ist bei Ihnen jeder für jeden der Vater...wie in einem Dorf?
Jermaine: Ja, ja…wir müssen das sein. Wir sind Erwachsene und sie sind Kinder. Das heißt, wenn wir sehen, dass sie etwas Falsches tun, dann sagen wir etwas. Das ist nicht die Aufgabe der Nanny oder der Haushälterinnen, sie zurechtzuweisen. Es ist unsere Aufgabe…als Erwachsene.
Larry King: Kommen die Kinder häufig hierher?
Jermaine: Nein. Nein.
Larry King: Nein. Kommen sie gut zurecht…die Kinder?
Jermaine: Oh, ja.
Larry King: ...denn Kinder kämpfen immer.
Jermaine: Yeah. Sie (lacht) kommen sehr, sehr gut klar. Sie machen Videospiele und all solche Dinge…Ballonkämpfe. Und dann wird ihnen langweilig und sie wollen ins Kino gehen und den neuesten Animationsfilm sehen. Aber sie kommen klar.
Larry King: Haben sie den Film ihres Vaters gesehen?
Jermaine: Ich weiß es nicht. Ich denke, sie könnten eine Kopie haben, denn genau wie meine zwei Söhne…
Larry King: ...denn es ist nun auf HBO zu sehen.
Jermaine: Yeah, yeah. Aber sie dürfen nicht alt zu viel im Internet machen oder Ähnliches.
Larry King: Gute Idee!
Jermaine: Ja.
Larry King: Wie – waren Sie überrascht zu sehen, wie wacker sie sich beim Gedenkgottesdienst geschlagen haben?
Jermaine: Sehr, sehr gut. Sehr, sehr gut.
Larry King: Jeder war überrascht.
Jermaine: Ja, sie waren – Ich denke, als es gerade passiert war, meinte der Therapeut, dass es wichtig für sie wäre, hineinzugehen und Michael dort direkt zu sehen. Und sie haben das überstanden. Aber es wird trotzdem immer in ihrem Kopf sein. Sie lernen auch, damit zu leben. Aber sie haben die fürchterliche Aufgabe, stark sein zu müssen und gleichzeitig so jung.
Larry King: Ihre Mutter ist nun 80 Jahre alt. Wie geht es ihr?
Jermaine: Ihr geht es sehr gut.
Larry King: Sie hatte Michael – wie läuft das nun ab? Schwanken sie hin und her?
Jermaine: Sehen Sie, wie es ist. Sie sind im Haus. Meine Mutter ist dort. Es gibt jede Art von Hilfe. Es gibt Betreuer. Es gibt Köche und…einen Sicherheitsdienst…und die Kinder. Und sie haben die Chance, einfach Kinder zu sein. Und meine Mutter, sie stellt die Regeln auf. Sie setzt die Regel durch: "Dies und jenes muss passieren." Sie alle hatten letzte Woche ein Treffen und sprachen darüber, dass sie Ferientrips zusammen machen und andere Dinge. Also, es sieht danach aus, dass sie zusammen vereisen.
Teil3Larry King: Für alle war es sehr schwer, aber für Katherine ganz besonders, nicht wahr? Ein Kind zu verlieren…
Jermaine: Ja, es ist schwer, sich vorzustellen, wie sich das anfühlt. Sie ist manchmal wie betäubt und sehr still. Und ich denke, sie erlebt im Geiste seine Kindheit nochmal…sein Lachen, was er tat, als er jung war.
Larry King: Ihr Vater sagte vorkurzem - Ich weiß nicht, inwieweit es die Kinder tangiert - dass sie eine achtsamere Mutter hätte gewesen sein sollen.
Jermaine: Wissen Sie, Larry, jeder hat das aus dem Zusammenhang gerissen.
Larry King: Dann stellen Sie das für ihn klar.
Jermaine: Ich denke, mein Vater sagte das, weil meine Mutter Michael sehr, sehr nahe stand und… sie war es, die ihn eher als mein Vater oder als irgendjemand von uns dazu bewegen konnte, Dinge zu sagen und zu tun. Also, daher die Tatsache, dass er sagte, meine Mutter hätte dies und jenes tun sollen. Aber entscheidend ist, dass wir alle sehr damit beschäftigt waren, diese Mauer zu durchbrechen, die Michael umgab…mit der sich Michael selber umgab. Da waren diese Leute vor dem Haus, die uns nicht durchlassen wollten. Und… das ist es, was er meinte, wen er davon sprach, diese Barriere zu durchstoßen oder wenn er sagte, dass sie stärker hätte versuchen sollen, durchzukommen, weil er wusste, dass sie immer einen Pass hatte. Nicht einen richtigen Pass, aber ein "O.K", sodass sie einfach durchgehen durfte. Es war schwer, sehr schwer. Ich versuchte es auch.
Larry King: In seinem Innern ist wahrscheinlich noch viel Schmerz, nicht wahr?
Jermaine: Ja, er trauert. Ja.
Larry King: Ihre Schwester – Ich möchte das nur klarstellen – Ihre Schwester Janet hat über die Tatsache gesprochen, dass Michael ein Problem hatte und die Familie mehrmals einzugreifen versuchte, was sein Medikamentenproblem betrifft. Denken Sie, dass Sie mehr hätten tun können?
Jermaine: Wir sagen das alle nach dieser Tatsache. Aber einige dieser Interventionsversuche….ich war nicht da. Ich war nicht in der Gegend. Aber ich hatte von ihnen gehört. Aber Michael würde sich nie niemals sein eigenes Leben nehmen. Und ich… wenn Michael jetzt hier sitzen würde und wir zu ihm sagten: "Michael, du wirst nicht mehr hier sein können und deine Kinder werden vaterlos sein." Dann würde er sagen: "Oh, nein. Das wird nie passieren." Und… die Tatsache, dass Dr. Klein so viele lächerliche Dinge gesagt hat….und all diese Idioten, die diese schrecklichen Dinge sagen… nun, da er nicht mehr hier ist…ich bin so sehr dagegen. Michael liebte das Leben. Michael war so ein Typ, der eine Fliege im Zimmer sah und sie nicht an der Wand zerdrücken, sondern sie rauslassen würde. Er würde die Tür aufmachen und die Fliege rauslassen. Er liebte es, Leben zu bewahren…das Leben anderer. Warum würde er sich sein eigenes Leben nehmen? Das ist dumm.
Larry King: Dr. Klein, der Professor, liebt ihn sehr.
Jermaine: Nein, er – wie könnte er ihn so lieben wie ich es tue oder der Rest der Familie? Er erzählt Mist.
Larry King: Ja. Dr. Murray, Conrad Murray, angeklagt wegen fahrlässigen Totschlags. Seine Anhörung beginnt im August. Werden Sie beim Prozess anwesend sein?
Jermaine: Ja, ja. Ich…bin als Unterstützung da, versuche meine Mutter zu stärken, meinen Vater und meine Familie….und mich selbst auch.
Larry King: Was halten Sie vom Arzt? Ich meine, der Richter hat ihm erlaubt, seine Arztzulassung zu behalten.
Jermaine: (atmet stark) Wissen Sie, Larry, es ist nicht wichtig, ob sie ihm seine Zulassung lassen oder entziehen. Entscheidend ist, dass Michael nicht hier ist. Was er ihm verabreichte, hätte in einem Krankenhaus verabreicht werden sollen, aber er handelte nicht allein. Ich denke, Randy, La Toya ebenfalls, dass er der Sündenbock ist. Sie wussten, wie das Ganze Ding funktionierte und dass es viel mehr ist als nur der Arzt und – Michael ist hier. Und wenn man ihn stärker ausquetscht, wird er sprechen.
Larry King: Sie denken, Ihr Bruder wurde getötet?
Jermaine: Ja, natürlich. Natürlich.
Larry King: Keine winzigen Zweifel?
Jermaine: Nicht einen.
Larry King: Haben die Behören genug getan? Sie haben nicht…Dr. Murray…
Jermaine: Nein, aber wir haben uns die Behörden angesehen und sie haben ihren Teil getan. Aber gleichzeitig ist es die Aufgabe des Staatsanwaltes. Und…ich vertraue einfach niemandem. Wirklich, wirklich nicht. Wir haben einen Bruder verloren…was wirklich, wirklich… Eine der Anhörungen, der wir beiwohnten. Da saßen sie dort und lachten, Larry. Sie lachten. Ich wollte aufstehen und hinausgehen.
Larry King: Wer?
Jermaine: Ich denke, dass zu allererst TMZ das filmte. Und sie gaben alle vor der Kamera an. Und sie sprachen darüber, ob man Licht nehmen sollte oder nicht. Und man hörte Kichern und Lacher. Und ich sah das….wir haben unseren Bruder verloren. Wie respektlos! Und wir saßen da und ich wollte wütend aufstehen und hinausgehen. Das ist unser System….unser Rechtssystem! Und sie saßen da lachend.
Larry King: Plant die Familie eine Zivilklage?
Jermaine: Nun, wir…treffen uns zurzeit immer wieder. Das ist eine gute Frage. Aber momentan versuchen wir sicherzustellen, dass jeder Stein hochgehoben wird und wir eine sorgfältige Ermittlung haben werden.
Larry King: Glauben Sie, dass jemals die ganze Geschichte ans Licht kommen wird?
Jermaine: (denkt nach) Ja...ja. Wissen Sie, warum? Weil seine Familie nicht zulässt, dass es nicht passieren wird. Wir lieben ihn, wir vermissen ihn. Die Welt muss die Wahrheit erfahren. Wir müssen die Wahrheit erfahren. Sie müssen die Wahrheit erfahren. Und…auf jeden Fall. Und wir werden alles tun als Familie, was in unserer Macht liegt, um sicherzustellen, dass die Welt weiß, was passierte.
Larry King: Hat sein Vermögen – nebenbei bemerkt – die Stadt bezahlt, um das öffentliche Gedenken im Staples zu verdecken?
Jermaine: Ja, es scheint so.